Crisix - Full HD

Review

CRISIX sind vor allem als Fun-Thrasher mit Crossover-Schlagseite bekannt. Auf ihrem sechsten Album „Full HD“ zeigt sich die Band von einer ungewohnt düsteren Seite.

CRISIX schielen zum Death Metal rüber

Nach der amüsanten „Pizza EP“ zieht das Quintett andere Saiten auf und ballert mit knallharten Riffs nach vorne. Frontmann Julián Baz‘ Growls schielen an manchen Stellen sogar in Richtung Death Metal, wie etwa im knackigen „Speak Your Truth“.

Trotzdem sind und bleiben CRISIX ganz klar eine Thrash-Metal-Band in der Tradition der 80er. Die Bay-Area-Schule der Marke TESTAMENT und EXODUS lässt sowohl in den komplexen Riffs als auch den technisch versierten Soli ihre Spuren. Die eingangs erwähnten Crossover-Vibes zeigen sich in Songs wie dem Titelstück.

Und ihren Humor haben die Spanier auch nicht gänzlich verloren. So leitet ein witziges Sprachsample, das an den Filmklassiker „Der Exorzist“ erinnert, den „Macarena Mosh“ ein. „John Was Vorn For Metal“ wiederum ist eine Hymne an unser aller Lieblingsmusik – mit einem Augenzwinkern, versteht sich.

„Full HD“ versprüht jede Menge Spielfreude

Was im Laufe der elf Songs besonders beeindruckt, ist die Effizient, mit der CRISIX unterwegs sind. Keine Note, kein Break und kein Riff ist hier überflüssig oder zieht einen Song unnötig in die Länge. Egal ob „Boc de Biterna“, „Extreme Fire Hazard“ oder „Beast“ – jeder Track kommt ohne Umschweife auf den Punkt.

Noch dazu agiert die Band mit einer brachialen Spielfreude, die in dieser Form nur wenige Konkurrenz-Acts auf Platte gebannt bekommen. Würde jemand erzählen, CRISIX hätten die Platte komplett live eingespielt, es würde perfekt zum hohen Energielevel passen, dass „Full HD“ zu jeder Sekunde versprüht. Der mordsfette, aber nie steril wirkende Sound von HAVOK– und REVOCATION-Produzent Pete Rutcho trägt das letzte Quäntchen zu einem rundum gelungenen Hörerlebnis bei.

CRISIX gehören seit jeher zu den besseren Vertretern des seit knapp 15 Jahren anhaltenden Thrash-Revivals. Auf „Full HD“ untermauern die Spanier diese Tatsache ein weiteres Mal mit Bravour. Mehr Spaß kann man mit einem Album aus diesem Genre kaum haben.

07.04.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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