Ctulu - Sarkomand

Review

Das CTULU-Logo darf man aktuell recht häufig auf Konzert-Flyern bewundern. Allerdings sind die Bremer hauptsächlich als Opener unterwegs, und auch auf dem Ragnarök-Festival, für die offizielle Release-Show vom Zweitling „Sarkomand“, mussten sie schon mittags auf die Bretter. Also eher eine Band aus der typischen-Local-Support-Ecke?

Nicht ganz! CTULU sind nämlich eine recht vernünftige Band. Ihr Stil ist offensichtlich stark vom schwedischen Black Metal beeinflusst, aber auch die deutschen NAGELFAR lugen mitunter in den epischeren Momenten mal um die Ecke. Folglich gibt es ziemlich flotten Black Metal, der Melodien eine Menge Platz einräumt. Mitunter gelingt es den Bremern so wirkliche Nackenbrecher zu fabrizieren („Gezeitenstürme“) oder auch ein bisschen erträgliches Pathos („Nachtwind“) aufzufahren. „Blindes Chaos“ dagegen birgt im Gegensatz zum Titel sogar einen ziemlich starken Mittelteil, der durch ein bisschen Gitarrengezupfe und das folgende Midtempo wohl am meisten Atmosphäre versprüht. Leider halten CTULU nicht durchgehend dieses Niveau. Denn abgesehen davon ist „Sarkomand“ zwar durchaus gefällig, aber eben nicht überragend. Ein, zwei gute Melodien lassen sich noch ausmachen, aber ebenso viel eher Schnellverdauliches und aus dem Gedächtnis Scheidendes.

Nichtsdestotrotz sollte man „Sarkomand“ eine Chance gewähren. Mit ihrem recht rohen Sound und der flotten Ryhtmus-Fraktion funktioniert das Ganze live mit Sicherheit um einiges eindrucksvoller. Bei zwei, drei richtig guten Songs und einer ansonsten souveränen Leistung kann man zumindest nicht viel falsch machen. Es gibt Besseres, aber eine unsagbar große Menge mehr Schlechtes.

22.05.2011

Chefredakteur

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