Dämmerfarben - Des Herbstes Trauerhymnen MMXX

Review

KURZ NOTIERT

Schaut man sich den unregelmäßigen Veröffentlichungsrhythmus der mittlerweile deutsch-amerikanischen Schwarzwurzelgeister DÄMMERFARBEN an, bekommt man als Uneingeweihter den Eindruck, dass sich die Band mit ihren Veröffentlichungen gerne Zeit lässt. Um 2005 von Nostarion als Ein-Mann-Band gegründet und mittlerweile durch Mitglieder von PANOPTICON und THRONDT verstärkt und zum Trio herangewachsen gehen lediglich zwei Full-Length-Alben, ein Song für eine Compilation und ein Split mit BLAZE OF SORROW sowie die Demo „Des Herbstes Trauerhymnen“ auf das Konto der Band, veröffentlicht unter dem Namen SCHATTENWINDES DÄMMERFARBEN.

Letztgenannte erfuhr nun eine Neueinspielung und wird unter dem Namen „Des Herbstes Trauerhymnen MMXX“ veröffentlicht. Der Sound speist sich dabei aus Folk Black Metal mit Hang zu stimmungsvollen, romantisierenden Melodien, in denen dem Titel gemäß alles in herbstliche Melancholie getaucht ist – und dem man anhört, wie viel Arbeit und Zeit dahinter steckt. Der Wechsel zwischen metallisch kalter Raserei und zumeist durch akustische Instrumente dargestellte Landschaftsmalerei gerät dabei stets fließend und elegant. Zugleich passiert durch dieses Wechselspiel aber auch ständig etwas, sodass DÄMMERFARBEN ihren Hörern kein musikalisches Vakuum als „Atmosphäre“ verkaufen.

Das ist durchweg gefällig, auch wenn die Songs gerne etwas kürzer und prägnanter hätten sein dürfen. Ansonsten ist der Band hier jedoch ein schickes Scheibchen gelungen, das Melancholie-Genießer mit Hang zum Schwarzmetallischen gerne mal antesten dürfen.

03.05.2020

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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