Dämmerfarben - Herbstpfad

Review

Scheinbar ist die Herbst- und Winterzeit für die Musiker hinter DÄMMERFARBEN voll von überbrodelnder Kreativität. Denn direkt im ersten Winter nach dem Debütalbum „Im Abendrot“ (2011) entstand das Zweitwerk „Herbstpfad“ und führt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Das, obwohl ich bei ca. 25 Minuten weniger Spielzeit auf weniger Black-Metal-Parts gehofft hatte.

Aber leider hat sich dieser Wunsch nicht erfüllt und so gibt es erneut eine ausgewogene Mischung aus melancholischem, recht dünnhäutigem Black Metal und sehr stimmungsvollem, ansprechendem Folk. Dabei hat sich gegenüber den Schwächen des Debüts wenig getan, in den flotten Parts will einfach keine Dramatik entstehen, auch oder vielleicht gerade wegen des schwachbrüstigen Sounds. Dabei könnte gerade eine kantige Produktion so passend sein, würde das Schlagzeug nicht so dumpf klingen und hätten auch die Gitarren etwas mehr Dampf.  Aber das sind nur Randnotizen, denn trotz der getragenen, leicht beklemmenden Ausrichtung kann ich mich dafür nicht begeistern. Aber, genug des Gemeckers, „Herbstpfad“ hat nämlich auch richtig schöne Momente zu bieten, genau da entfalten DÄMMERFARBEN ihre Stärken und lassen einen die Schwächen zwischenzeitlich komplett vergessen. Das geschieht immer dann, wenn die E-Gitarre beiseite gepackt wird und den eher folkigen Instrumenten Raum zur träumerischen Klanggestaltung gegeben wird. Dann, ja dann fühlt man sich im Herbst, mit roten Blättern, kühleren Prisen und einem leichten Anflug von unergründbarer Sehnsucht. Richtig stark kommt das beim von Nykelharpa und Cello dominierten Instrumental „Löv I Höststormen“ zur Geltung, das trotz der eher spartanischen Ausstattung stimmungsvoll zum Album-Höhepunkt empor steigt. Auch das abschließende „Vintervisa“, das von Emma Börling mit schönem Klargesang verziert angenehm aus dem Album geleitet und damit ein durchwachsenes Album versöhnlich beendet, zählt zu den stärksten der Platte.

Bleibt die Frage, ob DÄMMERFARBEN sich vielleicht gänzlich auf Folk beschränken sollten. Mit Sicherheit wird auch „Herbstpfad“ seine Hörer finden und das völlig zu recht, denn zeitweise kann das Zweitwerk wirklich verzaubern. Mal sehen, was die Muse dann im nächsten Herbst und Winter bereit hält, mit Magnus Halmström (der u.a. die Nykelharpa auf dem Album spielt) und Martin Wiese von ENID konnten ja schon für dieses Jahr starke Mitstreiter gewonnen werden, die viel Gutes für die Zukunft erahnen lassen.

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05.07.2012

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