Darkest Hate Warfront - Satanik Annihilation Kommando

Review

Soweit ist es schon. Jetzt verschicken Labels keine gepressten Promos mehr, sondern CD-Rs, weil die echten Promos immer öfter verkauft würden. Unglaublich. Das haben nicht die Labels sich anzukreiden, sondern die Raffgierigen unter uns Journalist. Aber gut, eine CD-R ist ja an und für sich nichts Schlechtes. Nur laufen sollte sie. Das ist im Falle des ersten Albums des großmäuligen Brasilianers von DARKEST HATE WARFRONT bis zum Beginn des fünften Tracks der Fall, danach lässt sich bestensfalls erahnen, was hinter den Knacksern und Sprüngen der Scheibe zu hören ist. Da die Platte mit 28 Minuten nicht gerade überwältigend lang ist, rede ich hier also effektiv über ungefähr 10 Minuten Musik. Was da runtergeholzt wird, unterscheidet sich aber wahrscheinlich auch nicht groß von dem nicht funktionieren Teil der CD-R. Black Metal auf Hyperspeed-Niveau, höchstwahrscheinlich programmiertes Drumkit, einfache, aber effektive Riffs und furchtbares Geschreie. In der Tat könnte ich mehr als eine halbe Stunde davon auch unmöglich ertragen. Bei ZYKLON Bs „Blood must be shed“ war’s genau richtig dosiert, aber das war auch ein anderes Kaliber. Dieses Album hier klingt zwar alles in der Tat verdammt brutal und rockt auch mit seiner Lightspeed-Produktion ganz schön, macht aber insgesamt einen eher platten Eindruck. Das bestätigt sich auch in den dämlichen Sprüchen zum Konzept, mit dem der Kerl das „judeo-christliche Imperium“ zerstören will, im nächsten Satz aber den Schwanz einzieht und uns weismachen will, er hätte mit Politik nichts am Hut. Nun ja. Das kennen wir schon irgendwoher, aber so recht ernstnehmen kann ich sowas immer noch nicht.
Zieht man mal die markigen Sprüche ab, bleibt ein Knüppel-Album in bester brasilianischer oder australischer Tradition, das sich nicht übel anhört, aber auch nichts Neues zu bieten hat. Wieso sowas 8/10 Punkten in einem der politisch doch ach-so-korrekten Heftchen Deutschlands, dem großen Rock Hard bekommt, ist mir echt mehr als schleierhaft. So einfach kann man sich’s als Reviewer manchmal machen…

09.08.2005
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