Darkrise - Built

Review

Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen. So fangen Märchen an, deren Ausgang zu genüge bekannt ist. Hinter den Alpen, umringt von Heidis und Appenzeller Rezent. So könnte ein weiteres Märchen beginnen. Die Rede ist von den Zeitgenossen der Schweizer Volksmusikvereinigung DARKRISE. Sie sind, wie man sich solche Eidgenossen eben vorstellt: Überwiegend langhaarig, bärtig und unüblicherweise nicht von Kopf bis Fuß zutätowiert.

Mit dem Verzicht auf Instrumente wie das Hackbrett, die Cister oder auch die Drehleier, konzentrieren sich sich gänzlich auf das traditionelle Instrumentarium bestehend aus verzerrter Gitarre, Bass, Schlagzeug und Grunts, bei denen jedes Steinbockweibchen auf der Stelle brünftig wird. Seit ganzen zehn Jahren verbreitet die Schweizer Death-Metal-Kapelle bereits ihr Musikgut und wird nicht müde dies auch weiterhin zu tun. Das dritte Schaffenswerk „Built“ ist mit zehn Titeln ausgestattet, die es wirklich in sich haben.

Nach einem Demo und ihren beiden ersten Alben hat sich wahrlich einiges an Erfahrung angesammelt, was sich auf „Built“ auch widerspiegelt. Extrem tightes Drumming in stellenweise höchster Geschwindigkeit, super präzise Gitarren, echt gute Soli und immer wieder in den Vordergrund gerückte Bassläufe und Einspieler, dass es eine wahre Freude ist. Der dargebotene Sound ist nicht perfekt, doch einwandfrei drückend und im großen Maße passend zum Gesamtbild der Musik. Vielleicht findet sich ja alsbald ein Label, welches die Qualitäten dieser Band erkennt und sich ihrer annimmt, damit das nächste Album ein wirklicher Rundumschlag wird.

Man höre sich nur einmal „Neuronal Interference“ an, das rasiermesserscharf rüberkommt und wie manch anderer Track stellenweise an ihre Technical-Thrash-Landsleute von CORONER erinnert. Freunde von versiertem und technisch angehauchtem Death-Metal im CANNIBAL CORPSE/KATAKLYSM/SUFFOCATION-Gewand mit ordentlich wummerndem Bass sollten hier unbedingt aufhorchen. Aus der Schweiz kommt eben doch mehr als ein seltsamer Dialekt und billiger Sprit. Dass das Cover-Artwork aus der Feder von DARK TRANQUILITY Gitarristen Nikolas Sündin stammt, ist hierbei nur noch Nebensache.

28.10.2009
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