Dawn Of Ashes - Genocide Chapters

Review

Unter dem Deckmäntelchen Extreme Metal lässt sich viel anstellen, das nicht in andere, häufig mit strengeren Konventionen verbundene, Schubladen stecken lässt. Es kann also kaum verwundern, dass die ehemals als Industrial-Band fungierenden DAWN OF ASHES ihr erstes Metal-Album „Genocide Chapters“ in dieser Richtung verorten. Kann ihr Stilmix doch mit gutem Willen als vielseitig, mit etwas weniger Toleranz hingegen als chaotisch gelten.

Die Vergangenheit der Band scheint erst mal nur rudimentär in ihrem neuen Sound durch. Weder das alles andere als sparsam verwendete Keyboard noch der rhythmische Groove der Songs legen davon eindeutig Zeugnis ab, finden sich diese Elemente schließlich auch bei Bands, die vorher nicht in anderen Ressorts wilderten. Überhaupt brauchen die Amerikaner den technischen Vergleich mit erfahreneren Metalbands nicht zu scheuen. So ist der Vergleich mit jüngeren DIMMU BORGIR oder „Thelema.6“-Ära-BEHEMOTH stellenweise tragfähig, zumindest was Bombast betrifft. Extreme Metal bedeutet meistens eben, weder eindeutig Black- noch Death Metal zu sein, aber trotzdem ein bisschen von beidem. Im Falle der elf Stücke dieses Langspielers wird zusätzlich ausufernd-symphonischer und damit einhergehender Schwulst bemüht, um das Gesamtbild nicht gerade zum Positiven aufzuweichen.

Was DAWN OF ASHES noch abgeht und woran ihre Platte krankt, ist, dass sie offensichtlich noch relativ wenig Übersicht über ihre eigenen Songs besitzen und so kaum Gespür für Wiedererkennungswert oder prägnante Strukturen besitzen. Dieser Sachverhalt wird zum größten Manko von „Genocide Chapters“. Eine knappe Dreiviertelstunde plätschert ohne nennenswerte Highlights vorbei. Auf anständigem Niveau zwar, aber ohne auf irgend eine Weise zu bewegen.

07.09.2010
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