Demon - Taking The World By Storm (Re-Release)

Review

DEMON haben sie nicht nur hautnah miterlebt, sondern nicht zuletzt mit ihren ersten beiden Alben (“Night Of The Demon”, “The Unexpected Guest”) zur Geschichtsschreibung der NWoBHM beigetragen. Die Formation um Sänger Dave Hill hätte den Sprung an die Weltspitze schon mit seinem Debütalbum verdient gehabt. Wie so oft kam es anders und DEMON war der Durchbruch, trotz ambitionierter Alben, nicht vergönnt. Die Entwicklung der Band in Richtung progressiverer Ufer fand nicht überall anklang, und erst mit dem 1989er Album “Taking The World By Storm”, um dessen Re-Release es im Folgenden geht, gingen DEMON wieder gradliniger zur Sache.

Da war es für die große Karriere natürlich schon viel zu spät. Hinzu kommt, dass Alben wie “The Plague” (nach wie vor einer meiner Lieblinge) oder “British Standard Approved” den gewohnten Kurs verließen und man mit “Heart Of Our Time” sogar versuchte in poppigen Gefilden zu fischen. “Taking The World“ By Storm” stellt sich Ende der Achtziger wiederum ganz anders dar. Musikalisch orientieren sich DEMON wieder ganz klar in Richtung ihrer beiden Klassiker aus den Jahren 1981 und 1982, und schon das Opening-Doppel, bestehend aus “Commercial Dynamite” und dem Titeltrack (mit dezenten THIN LIZZY-Verweisen in der Strophe), zeigt DEMON wieder in Hochform. Die Gitarren stehen neben Hills charismatischer Stimme wieder im Zentrum des Bandsounds und es wird an allen Ecken und Enden gerockt. DEMON sind wieder in der Spur und zeigen der Welt, dass sie klassischen Metal immer noch drauf haben. Auch das folgende “The Life Brigade” schlägt in die gleiche Kerbe: Knackige Riffs, hymnische Refrains, die man so schnell nicht aus den Gehörgängen bekommt und optimal sitzende Spannungsbögen. Eben ganz so wie auf den ersten beiden Alben.

Auf der anderen Seite spielt aber auch die progressivere Seite der Band wieder eine Rolle auf “Taking The World By Storm”, was dem Album gut zu Gesicht steht. Ausufernde, mit Überraschungen gespickte Nummern wie “Blue Skies In Red Square”, das epische “Remembrance Day (A Song For Peace)” oder der über zwölf Minuten lange Rausschmeißer “Time Has Come” (leider mit ein paar Längen versehen) bieten einen schönen, verspielten Kontrast zu den straighten Songs der Scheibe, ohne dabei an Härte einzubüßen. Einzig “What Do You Think About Hell” zündet nicht so recht und kommt qualitativ nicht an die anderen Stücke heran.

Zum Schluss kann man konstatieren, dass “Taking The World By Storm”, nach zwei eher schwachen Scheiben, die Briten wieder in Bestform zeigt. Fans wissen natürlich um die Qualität des siebten DEMON-Albums haben die Platte natürlich schon seit Äonen im Regal stehen. Wer mit den Briten noch nicht vertraut ist, kann sich als Einstieg neben den beiden Klassikern auch definitiv “Taking The World By Storm” zulegen.

21.02.2016
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