Deus Inversus - Mastery Over The World

Review

Dass die Kombo aus Essen offensichtlich voll auf DEICIDE abfährt, das erkennt in diesem Fall wohl jeder Taubstumme, ob dies allerdings auch im Umkehrschluss stimmig ist, halte ich auch nach “Mastery Over The World“ noch immer für fraglich. Trotzdem muss man den Jungs attestieren, dass die Kritikpunkte aus den vergangenen Reviews nicht mehr alle so ohne weiteres zünden – es hat sich also etwas getan. Und das nicht nur musikalisch, denn DEUS INVERSUS veröffentlichen ihre aktuelle Scheibe nicht mehr über System Shock, sondern sind mittlerweile bei Nihilistic Empire untergekommen.

Ob der Labelwechsel unter Umständen damit zusammenhängt, dass sich gerade im Sinne der Produktion einiges getan hat, ist mir nicht ganz klar. Auf alle Fälle knallt der Christenhammer deutlich präziser, zielsicherer und strukturierter aus den Boxen, wie noch auf dem Vorgänger bemängelt. Dies unterstreicht auch erstmals, dass man es hier durchaus mit fähigen Musikern zu tun hat, die allerdings eine ziemlich eintönige Death-Metal-Walze herunterzocken. Lediglich einige ausschweifend melodische Soli würzen die Suppe ein wenig, der fade Beigeschmack dessen erinnert aber an die “Stench Of Redemption“ im Sparformat.

Des Weiteren wage ich zu bezweifeln, dass es der Truppe aus dem Ruhrpott so gut tut, Stücke weit jenseits der Vier-Minuten-Marke zu schreiben, wenn man kompositorisch ohnehin nicht gerade den höchsten Einfallsreichtum zu besitzen scheint. Es ist immer mal vereinzeltes Stückwerk, was mich bei “Mastery Over The World“ aufhorchen lässt und gleichermaßen wieder in der Erwartungshaltung befördert, dass hier vielleicht noch etwas Interessantes nachfolgt, was aber leider nicht der Fall ist. So hat etwa “Unholy War“ einige gute Ansätze, die aber leider mit Monotonie ohne jegliche Wirkung wieder zunichte gemacht werden.

Wäre da nicht das langweilige Songwriting gepaart mit einem doch reichlich penetranten und omnipräsenten Gesang, könnte man für diese Scheibe sicherlich eine Empfehlung aussprechen, denn schlechte Musiker sind hier beileibe nicht am Werk. So ist das eben, wenn überhaupt, nur etwas für Puristen.

17.09.2010
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