Diabolic - Infinity Through Purification

Review

Welch esoterischer Titel! Infinity also durch Purification. Und Dying Fetus proklamieren die Purification through Violence, wo soll das nur hinführen? Es wäre mal interessant zu wissen, wie viele Plattentitel man so aneinander reihen könnte… womöglich bis sich die Schlange irgendwann selbst in den Schwanz beißt. Womit wir über das aktuelle Artwork wieder bei Diabolic wären. Dieses wird übrigens in keinster Weise der Mucke gerecht, das es hinter sich verbirgt, denn im Gegensatz zu der doch arg schlichten Klischeepinselei zeigt sich das eigentliche Produkt sehr modern und durchgestylt. Geboten wird hoch technischer Florida-Death aus dem Dunstkreis von Morbid Angel und Cryptopsy (auch wenn die nicht aus Florida kommen), der durch Abwechslung und eine blitzsaubere Umsetzung überzeugt. Die Instrumentalisten beherrschen ihr Handwerk, neben dem tighten Blastdrumming schlagen vor allem die filigranen Gitarrensoli gehörig ein. Das vielseitige Songwriting tut ein übriges. Begonnen wird mit „from the astral plane… entwined with infinity“, einem schnellen Killersong, der gleich klar macht, was man zu erwarten hat: mit flirrenden Gitarrenläufen im Stile von Nile eingeleitet, holzt er sich durch einen brutalen Mittelteil bis er in einem flink alternierenden Rhythmus aus schwindelerregenden Gitarrensoli gipfelt. Generell wird viel mit unterschiedlichen Tempi experimentiert, sodass es einige Zeit braucht, bis man sich in die Songs hineinhört, denn es zünden bei weitem nicht alle Tracks so schnell wie der Opener, der im Vergleich zu manch anderem beinahe als Pophit durchgehen kann. Gerade im Mittelteil der Platte erfordert es immer wieder einige Aufmerksamkeit, um am Ball zu bleiben. Gönnt man den Songs allerdings einige Anlaufzeit, wird man durchaus durch interessante Arrangements belohnt, die sich einem bei den ersten Durchläufen nicht erschlossen haben. Ewig, wie der Titel suggerieren mag, wird es dafür jedoch sicher nicht dauern.

31.12.2003
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