Die Vorboten - Existenz

Review

Mit ihrem neuen Album geben sich DIE VORBOTEN betont politisch und sozialkritisch. Das hilft aber wenig, wenn die Art der Präsentation so wenig überzeugend wirkt wie hier. Ein Prise Deutschrock und Punk-Räudigkeit hier, etwas RAMMSTEINesker Pathos da, das Ganze in ein Korsett aus stakkato-artig gespielten Standard-Metal-Riffs und Kindergarten-Melodien eingeschnürt – so richtig harmonieren will das alles nicht.

Der Gesangsstil von Frontmann Karsten Palitschka ist betont affektiert gehalten und geizt nicht mit Kraftausdrücken. Man kann dabei durchaus Parallelen zu den cholerischen Anfällen eines Klaus Kinski ziehen, man kann aber auch einfach feststellen, dass es unglaublich nervt. Die einzelnen Stücke unterscheiden sich dabei kaum voneinander, alles wirkt reichlich gleichförmig und irgendwie unspektakulär.

Spieltechnisch zeigt „Existenz“ eine solide Umsetzung der bandeigenen Vorgaben, profitiert dabei aber auch von den reichlich simplen Grundstrukturen. Der exzessive Einsatz elektronischer Effekte und Synthie-Sounds mag dabei ebenfalls zum Konzept gehören, verwässert die knackige Grundhärte aber massivst. So entstehen gleichermaßen zerfahrene wie anspruchslose Stücke, die weder ein homogenes Gesamtbild liefern, noch effektiv irgendeine Form von Spannung aufbauen.

Es mag Leute geben, die mit diesem Machwerk etwas anfangen können, in meinen Ohren ist es jedoch ein dermaßen nervenaufreibendes Ärgernis, dass ich noch nicht einmal die Lust verspüre, einen Blick auf das allen Käufern kostenlos online zur Verfügung gestellte Bonus-Material zu werfen.

22.12.2012
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