Die Vorboten - Lust Und Laster

Review

Galerie mit 7 Bildern: Die Vorboten - Die Apokalyptischen Reiter - Die Welt ist tief Tour 2014

Na klar, Bandname (DIE VORBOTEN), Infrastruktur (Management, Promotion) und professionelle Aufmachung ihrer Veröffentlichungen (Coverartwork, Bandfotos) deuten auf ein gesundes Selbstvertrauen hin. Hinzu kommt, dass die fünf Musiker aus Wismar für ihre Musik gleich eine eigene Schublade erschaffen haben: Kraut Metal soll es sein, also die metallische Form des siebziger-Jahre-Krautrock. Und das alles, bevor sie überhaupt einen Plattenvertrag in der Tasche haben. Klotzen ist oberste Direktive: Nicht lange im Underground rumkrebsen, sondern mit einem fertigen Sound und einem professionellen Auftreten den Erstkontakt mit der Zielgruppe antreten. Steht mit DIE VORBOTEN also das nächste große Ding ins Haus, das mit eigenem Sound eine Lücke in der Musiklandschaft füllt?

Wenn es doch so schön wäre: Kollege Lenz hat es in seiner Rezension zur Vorgänger-EP „Anfang & Ende“ mit dem Verweis auf DIE APOKALYPTISCHEN REITER ziemlich treffend auf den Punkt gebracht. Und mit ihrer zweiten EP „Lust & Laster“ haben sich DIE VORBOTEN nur marginal davon entfernt. Da wäre zunächst der Sound zu nennen, der die Wismarer Band in der Nähe der REITER verortet und nicht im „Kraut Metal“. Das Etikett ist nach wie vor irreführend, denn eine Vorliebe für alte Synthesizer macht noch kein Seventies-Flair. Sicherlich klingt die Verbindung von Gitarren und Synthies diesmal noch organischer, umfasst dadurch aber das eine oder andere Valiumriff. Und ob es sonderlich geglückt ist, den mäßig originellen Track „Dein Herz“ an den Anfang zu stellen, sei mal dahingestellt.

Dann ist da der Gesang von Karsten Palitschka, der zwar in seiner Vielseitigkeit der Vokalakrobatik von Meister Fuchs nahekommt, dabei aber kaum Charisma versprüht. Das mag auch an den deutschen Texten liegen, denen im Sound der VORBOTEN eine tragende Rolle zukommt. Natürlich ist es nicht weiter schlimm, wenn sie ein wenig pathetisch daherkommen, aber teilweise sind sie schon gnadenlos gereimt.

Dass „Lust & Laster“ aber kein Ausfall ist, liegt wiederum an der Nähe zu den Vorbildern. Denn auch wenn noch nicht jedes Detail vor Originalität strotzt, so sind die fünf Songs doch zumindest ordentlich: Sie gehen gut ins Ohr, tun nicht weiter weh und sind handwerklich gekonnt umgesetzt. Nur revolutionär Neues oder gar „Kraut Metal“, das sollte niemand erwarten.

08.02.2011

- Dreaming in Red -

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