Dordeduh - Dar De Duh

Review

Drei Jahre sind nunmehr seit dem Split NEGURA BUNGETs ins Land gegangen und während Negru schnell neue Musiker um sich geschart und bereits ein Jahr später ein neues NEGURA-Album an den Start gebracht hatte, brauchten Hupogrammos und Sol Faur etwas länger, um mit ihrem neuen Projekt DORDEDUH so richtig in Fahrt zu kommen. Doch nun liegt mit “Dar De Duh” endlich das Debüt-Album der vormals kreativen Köpfe hinter NEGURA BUNGET vor.

Und so viel kann ich vorweg nehmen: Wer bereits NEGURA BUNGET mochte, wird selbstverständlich auch dieses Album mögen, denn natürlich sind die beiden Herren ihrem früheren Stil weitestgehend treu geblieben und sowohl die musikalischen Elemente als auch die durch sie erschaffene ganz eigene, mysteriöse Atmosphäre findet sich auch auf “Dar De Duh” wieder. Was DORDEDUH jedoch leider elementar von frühen NEGURA BUNGET unterscheidet, ist die Tatsache, dass Hupogrammos und Sol Faur scheinbar ein wenig die Inspiration zum Schreiben von Black Metal verloren haben.

Zwar ist “Dar De Duh” in den Momenten, in denen sich DORDEDUH einzig auf düsteren Folk beschränken, mit folkloristischen Instrumenten wie Flöten und Klanghölzern und packenden, emotionalen cleanen Voals arbeiten, wirklich einzigartig und durch seine dichte und ergreifende Atmosphäre auch wahrlich beeindruckend. Ja, es gelingt den Rumänen sogar problemlos, ihre Hörer gänzlich aus dem Alltag heraus zu reißen und auf eine außergewöhnliche akustische Reise durch unheimliche schwarze Wälder und karge Landschaften zu entführen. Doch sobald sich DORDEDUH härteren Klängen zuwenden und einen schwarzmetallischen Sturm durch das Szenario wüten lassen wollen, so fällt die vorher mühsam aufgebaute Stimmung häufig regelrecht in sich zusammen. Die aufgebaute Spannung kann sich nicht voller Kraft entladen, sondern läuft ins Leere, die Parts wirken weniger entfesselt, kraftvoll und aufbrausend als ehrlich gesagt etwas ausdrucks- und inspirationsarm. Insbesonders die tiefen Growls sind für sich genommen zwar insbrünstig und kernig, wirken in manchen atmosphärisch so zerbrechlichen Passagen jedoch regelrecht störend und über die ganze Albumlänge zudem etwas gleichförmig. Lediglich in manchen Momenten, so z.B. in “Zuh” und teilweise auch “Cumpat”, vermögen es DORDEDUH, auch in den deftigeren Parts zu überzeugen.

Und genau diese Parts retten “Dar De Duh” auch davor, insgesamt in den qualitativen Durchschnitt abzurutschen und sich bei wenn auch knappen 7 Punkten einzupegeln. Denn so eindrücklich auch die Folk-Passagen allein sind, so sind sie allein schlichtweg nicht, was den Sound DORDEDUHs ausmacht. Dieser funktioniert erst so richtig in Verbindung mit den aggressiven Ausbrüchen und Rasereien, auch wenn diese auf “Dar De Duh” leider nicht oft genug wirklich gelingen.

07.11.2012
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