Ekpyrosis (Ger) - Weisse Nacht

Review

Aller guten Dinge sind drei – diese alte Redensart passt perfekt zu EKPYROSIS, welche gerade ihr drittes Album „Weisse Nacht“ veröffentlichen. Der anonyme Protagonist dahinter hat mit diesem Werk seinen eigenen Stil weiter gefestigt, welcher im Spannungsfeld zwischen traditionellem, primitivem Black Metal und Doom Metal liegt, und das erneut auf hohem Niveau.

Das neue Album von EKPYROSIS wirkt indes nicht wie eine wirkliche Weiterentwicklung, sondern eher wie das bisher fehlende Bindeglied zwischen den beiden Vorgängern. Schroffer, wilder, teilweise schneller als das durchaus dreckige „Ein Ewiges Bild“, aber dabei auch nicht so harsch wie das Debütalbum „Mensch Aus Gold“ mit seinem kalten Gitarrensound, zeigt sich „Weisse Nacht“ als wunderbares Mittel zwischen den genannten widerborstigen Klangwelten. Lebte „Ein Ewiges Bild“ teilweise noch von crunchigem, minimalistischem Sludge/Doom mit entsprechenden Songstrukturen, wirkt „Weisse Nacht“ deutlich schwarzmetallischer, mit so einigen Blast Beats und sägenden Riffs. Geprägt werden die Stücke noch immer von den markanten Riffs, mit untypischen Wendungen, wunderbar durchgehenden Leads, souveränes, flottes Schlagzeugspiel (relativ in den Hintergrund gemischt) sowie dem sehr wandlungsfähigen Organ des Protagonisten, wechselnd zwischen Black-Metal-Gekreische (aber nicht mehr so extrem wie zuvor), Growls und gesprochene Passagen. Und lyrisch gibt es nach wie vor Absurditäten, Abstraktes, Expressionistisches. EKPYROSIS setzen also auf Kontinuität, aber bieten dennoch Überraschungen. So enden fast alle Stücke mit sanften Keyboardklängen, ein Novum im bisherigen Schaffen! Mein persönliches Highlight ist Track IV, wunderbarer Black Metal mit rasendem, melancholischem Hauptthema.

Auch „Weisse Nacht“ möchte sich jeglicher Kategorisierung verschließen, und tut es bei genauerer Betrachtung eigentlich doch nicht wirklich. EKPYROSIS machen in ihrem Stil weiter, ohne wirklichen Fortschritt, aber gut in Szene gesetzt. Auch das neue Album ist im Grunde recht primitiv, wirkt spirituell und mystisch, und ist sicherlich alles andere als leichte Kost, für Anhänger aber genau das richtige!

23.12.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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