Elffor - Unblessed Woods

Review

“Unblessed Woods“ von ELFFOR ist noch gar nicht so alt, erfährt aber bereit fünf Jahre nach seiner Geburt bereits eine Auferstehung in Form dieser Wiederveröffentlichung. Neuaufgenommen und noch mal neu gemastert, mit zwei Bonussongs und einem neuen Artwork dürfte das Album auch für Besitzer der ersten Fassung interessant sein.

Kollege Stendahl hat vor einigen Jahren in seiner ganz eigenen Art das Album sehr treffend beschrieben. ELFFOR orientiert sich an SUMMONING, weist bisweilen aber glücklicherweise eine Reihe von eigenen Einfällen auf. So geht es nicht durchgehend pompös zu, sondern bisweilen ziemlich ruppig. Alleinunterhalter Eöl versteht es dabei sehr gut, den Kitsch auf ein Minimum zu beschränken und trotzdem ein Herr-Der-Ringe-Flair zu erzeugen, das bislang außer SUMMONING kaum einer Band gelungen ist. Und so schafft es auch “Unblessed Woods“, den Hörer mit auf eine Reise durch weite Täler zu nehmen, hinauf ins Gebirge zu tragen und Geschichten von beeindruckenden Landschaften, kräftigen Stürmen und undurchdringlichen Wäldern zu erzählen. Neben den stürmischen Black Metal-Attacken, lassen sich immer wieder Fanfaren, Keyboards und Melodien vernehmen, die gemeinsam wunderbar harmonieren.

Aber wo so viel Positives herrscht, gibt es leider auch ein paar Störfaktoren. Zum einen ist es Eöls Stimme, die manchmal einiges der aufgebauten Stimmung raubt, aber ebenso häufig, gerade wenn er in hysterisches Keifen verfällt, durchaus bereichernd wirkt, zum anderen sind die Songs manchmal sehr langartmig. Gerade dann sind ELFFOR nicht stark, sondern langweilig, denn in den wenigen, aber eben vorhandenen, ideenlosen Parts zieht sich “Unblessed Woods“ dann durch ödes Wüstenland auf der Suche nach einer weiteren Oase der Inspiration. Die beiden exklusiven Bonussongs erwecken dabei leider ein ziemlich geteiltes Bild. “Hondamena“ wirkt in seinem traurigen Gewand irgendwie deplaziert und kann auch mit Eöls übergeschnappten Geschrei nicht so richtig begeistern, wogegen das abschließende “Farryanath“ ein recht passendes Outro für “Unblessed Woods“ ist.

Am Ende bleibt die Frage offen, ob die Welt ELFFOR wirklich braucht, denn an die Klasse von SUMMONING kommt der Spanier noch lange nicht heran. Doch als wirklich brauchbare Alternative bzw. als Band, die eigene Ideen in diesen Stil einbringt, ist mit “Unblessed Woods“ ein schönes Album gelungen, dessen Anschaffung sich lohnt. Ob der Re-Release nun wirklich nötig war, lass ich dabei mal außen vor.

11.02.2011

Chefredakteur

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