Endezzma - The Arcane Abyss

Review

Die „Morbus Divina“-EP hat den Mund schon wässrig gemacht und jetzt steht „The Arcane Abyss“, das zweite ENDEZZMA-Album, endlich bereit. Die Wartezeit war auch lange genug, ganze fünf Jahre hat sich der norwegische Fünfer genommen – doch der kleine Vorgeschmack hat nicht getrogen.

ENDEZZMA haben ihren Stil verfeinert

„The Arcane Abyss“ ist verdammt stark geworden! ENDEZZMA hatten ihren Stil von Beginn an, doch scheinen sie die Jahre genutzt zu haben, um die letzten Schräubchen fein säuberlich zu drehen. Geographisch und musikalisch klar in Norwegen beheimatet, schafft es die aus DIM NAGEL hervorgegangene Band, Songs in ganz klar eigener Handschrift zu verfassen. Herausgekommen ist dabei eine deutlich feingliedrigere Mixtur als noch auf dem Debüt „Erotik Nekrosis“, die noch einen Funken mehr Überzeugungskraft in sich trägt . Natürlich ohne das Wesen von ENDEZZMA zu verändern.

So gibt es die bekannte Rotzigkeit, die auch „The Arcane Abyss“ zu eigen ist. Black ’n‘ Roll bis zu einem gewissen Grad. Aber eben nicht nur. Neben punkigen Salven, spannen ENDEZZMA den Bogen über atmosphärische, in die Ferne treibende Parts, einige Gitarrensoli und gekonnte Tempovariationen. So fällt „The Arcane Abyss“ nicht mit der Tür ins Haus, um als laues Lüftchen zu enden, sondern tritt selbige ungestüm ein, um anschließend den Raum zu füllen und Platz zur Entdeckung zu schaffen. Zu erkunden gibt es nämlich einiges, so u.a. den fantastischen Klargesang in „Serpent Earth“, der einen stimmungsvollen Glanzpunkt setzt.

„The Arcane Abyss“ bietet ungezähmten Black Metal norwegischer Prägung

Ansonsten reagiert vornehmlich die musikalisch zur Schau getragene Anti-Haltung der Musiker. Diese wird allerdings eher in Gift und Galle denn mit direkt zum Schlag ausholenden Fäusten vorgetragen. Ekelhaft, bösartig und dabei stets mitreißend vorgetragen, gelingt ENDEZZMA, was so ähnlich in der Vergangenheit vor allem URGEHAL gelungen ist – ungezähmter Black Metal, der kein Halten bietet. Bevor hier der letzte Schlusssatz fällt, soll noch Morten Shax‘ Vocals gehuldigt werden, dessen hingerotzte Textzeilen verleihen „The Arcane Abyss“ den letzten Schliff. Kaufempfehlung für Norwegen-Liebhaber und darüber hinaus!

02.04.2017

Chefredakteur

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