Endonomos - Endonomos

Review

Erst im letzten Jahr als Solo-Projekt von Band-Mastermind Lukas Haidinger gegründet und zur kompletten Band angewachsen, liefern die Österreicher hier bereits ihr erstes selbstbetiteltes Album ab. Haidinger scheint trotz seiner Aktivitäten in diversen Death-Metal-Kapellen ein echter Doom-Fan zu sein, der neben seinen anderen Projekten jetzt Zeit und Muße gefunden hat, ein erstes Album mit ENDONOMOS aufzunehmen und vorzustellen.

ENDONOMOS – Klassischer Doom mit Death-Doom-Kick

Die Platte als schnöden Death-Doom abzuwatschen wird der Musik nicht wirklich gerecht und auch Vergleiche mit Bands wie AHAB oder KONVENT dürfen nur richtungsweisend sein. ENDONOMOS verweben in ihrer Vielschichtigkeit klar Elemente aus klassischem Doom-Metal und peppen das Ganze mit kernigen Death-Doom-Elementen auf. So finden sich dann trotz klarer Songstrukturen immer wieder Doublebass-Ausbrüchte oder schnellere Parts. Die Mischung funktioniert ganz gut, zumal auch die stimmliche Umsetzung aus Growls und fragilem Klargesang genau diese Spielarten umschließt.

Handwerklich versteht die Band was sie tut und liefert wirklich interessanten, verspielten und trotzdem düsteren Metal ab. Was fehlt ist die eigene Note: Betrachtet man die Platte als Ganzes, wirken die Songs allerdings wenig als Einheit und man fischt zu oft in fremden Gewässern. Die Vocals sind in ihren Tiefen kräftig aber wenig außergewöhnlich.

Insgesamt gibt es ein bisschen zu viel von allem und so werden Einflüsse zu offensichtlich verarbeitet: Das leadschwere „Barrier“ klingt im Riffing gnadenlos nach PARADISE LOST, „Rejoice“ hätte von Johan Ericson (DRACONIAN, DOOM:VS) stammen können und der cleane Klagegesang auf „Weary“ nimmt ein bisschen zu viel von Daniel Droste auf dem zweiten AHAB-Album.

Echte Highlights gibt es aber mit dem cleanen Start von „Rejoice“ und dem klimatischen, packenden Solo auf der ersten Singleauskopplung „Atropos“, der leider zu oft in seiner Struktur aufgebrochen wird und viel Feeling dadurch einbüßt.

Weniger ist manchmal mehr – „Endonomos“

Der Multiinstrumentalist, Vollblutmusiker und Studioeigentümer hat hier ein anständiges erstes Album vorgelegt. Handwerklich gibt es absolut nichts zu meckern, auch noch der eigene Stempel fehlt. Album Nummer zwei darf gerne homogener, weniger nach Lehrbuch und anderen Bands klingen.

14.09.2022

- perfection is the end of everything -

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