Endonomos - Endonomos II - Enlightenment

Review

Nach dem etwas undifferenzierten Vorgänger zeigt sich ENDONOMOS-Mastermind Lukas auf seinem zweiten Werk deutlich gereifter und fokussierter. Die Tatsache, dass aus dem Projekt mittlerweile eine Band geworden ist, mag hier ihre Spuren hinterlassen haben, doch für den Großteil des Songwritings und die Aufnahmen des Zweitwerks zeichnet sich Lukas wieder allein verantwortlich.

Filigran und brutal

„Endonomos II: Enlightenment“ verkörpert ENDONOMOS mit größerer Entschlossenheit und skizziert ihre Vision des Doom Death Metal besser und kontrastreicher als je zuvor. Die insgesamt sechs Songs knüpfen zwar nahtlos an das Erstlingswerk an, haben aber mit mehr Fingerspitzengefühl und Feingefühl das Songwriting an sich verbessert und ein rundum hörenswertes Album geschaffen, das sich in seiner atmosphärischen Dichte gut in das Gesamtbild des Genres einfügt und dabei dennoch eine eigene Handschrift hinterlässt.

Die Mischung aus Doom- und Death Metal ist in der Darbietung trotz deutlich unüberhörbarer Einflüsse eigenständig und bietet neben rollenden Death Doom Riffs auch fragile und auch dissonante Parts, die den überlangen Kompositionen den nötigen Vibe verleihen. Das Songwriting wirkt insgesamt flüssiger und zielorientierter und Songs wie das packende „Entrapment“ mit seinen unglaublich intensiven Riffparts in der Mitte, das vehement düstere „Atheon Anarkhon“ oder das finster-deathige Finale „Kafir Qal’a“ zum Schluss hin überzeugen auf ganzer Linie.

Die Mischung aus ultratiefen Growls und durchdringenden cleanen Vocals passt wie die Faust aufs Auge zum Mix aus zarten und brachialen Riffs und unterstreicht das Zusammenspiel der Songs perfekt. Dass man hier einen Track („Hostile“) mit den Vocals von den Nautic-Kings Daniel veredelt hat, darf gerne als Namedropping durchgehen, schmälert den Inhalt des restlichen Albums aber keineswegs und darf in seiner Reizwirkung gerne als psychologischer Kunstgriff durchgehen.

Mit der Faust zur Erleuchtung

Ob mit dem zweiten Album der Weg zur Erleuchtung beschritten wird, liegt sicherlich im Auge des Betrachters, aber „Endonomos II: Enlightenment“ ist ein in seiner Gesamtheit gereiftes Werk, das über die gesamte Spielzeit fesselt, mit sanften Parts einlullt, mit Dissonanzen kitzelt und mit seinen Tiefen kräftig zermalmt.

Das Album glänzt mit einer starken Produktion, neben verspielten Gitarren mit einem knackigen Bass-Sound und einer großartigen Gesangsleistung. Wer auf anspruchsvollen Death Doom mit Wiedererkennungswert steht, kommt spätestens jetzt nicht mehr an ENDONOMOS vorbei.

06.10.2024

- perfection is the end of everything -

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2 Kommentare zu Endonomos - Endonomos II - Enlightenment

  1. ClutchNixon sagt:

    Key Change Schlager Style Doom, aber dennoch eine 7,5 für mich. Swanö worshipping nicht nur in den Vocals und das geht für mich immer klar.

    7/10
  2. TerraP sagt:

    Ich wollte es mögen, aber es hat nicht gezündet. Kann hier nichts Großartiges finden, fand es vielleicht auch zu unreif und bin dann lieber wieder zu Bands gewechselt, die vielleicht kommerzieller sind, wo ich aber nicht das Gefühl habe, sie üben noch (hier: kurze My Dying Bride und Paradies Lost Phase).

    6/10