Enthrallment - The Voice Of Human Perversity

Review

Auch wenn die Bulgarischen Death Metaller ENTHRALLMENT sicherlich keine gänzlich Unbekannten mehr sind, so hat es trotz mittlerweile 16-jähriger Bandgeschichte und auch schon drei Full-Length-Alben im Backkatalog nie zum wirklich großen Durchbruch gereicht. Dazu waren die ersten beiden Scheiben „Smashed Brain Collection“ und „Immerse Into Bloody Bliss“ einfach zu sehr von Bands wie CANNIBAL CORPSE abgekupfert, das letzte Album „People From The Lands Of Vit“ wurde dann zwar ungleich technischer und war auch das erste Werk ENTHRALLMENTs, bei dem der Sound nicht gewollt statt gekonnt nach frühen Neunzigern klang – stattdessen gab es aber eine relativ blutarme Wand, wie sie im technischen und brutalen Death Metal an jeder Straßenecke zu hören ist. Ergo: ENTHRALLMENT waren noch nie schlecht, aber auch noch nie so richtig gut. Und das neue Werk „The Voice Of Human Perversity“ reiht sich nahtlos in diese Aufzählung ein: nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut.

Zunächst einmal: Das neue Album ENTHRALLMENTs klingt zwar immer noch nicht perfekt – ein bisschen dumpf ist es, und letztlich auch ein wenig schwach auf der Brust -, aber es hat auf jeden Fall den besten Sound, den die Bulgaren jemals auf eine Veröffentlichung pressen konnten. Des Weiteren ist positiv zu vermerken, dass sich die Band von dem tendenziell etwas technischeren, aber weniger geilen Geknüppel des Vorgängers verabschiedet hat und wieder etwas direkter auf die Fresse kloppt – man könnte sagen, sie tun das, was sie am besten können, sie riffen sich wild durch die Death-Metal-Weltgeschichte, machen aber in Schweden und in den USA den längsten Halt, sodass „The Voice Of Human Perversity“ eine ganz anständige Mischung aus Versatzstücken von Amibands wie frühen SUFFOCATION, frühen CANNIBAL CORPSE, AUTOPSY und IMMOLATION einerseits und ein wenig ENTOMBED und NIHILIST andererseits darstellt.

Das macht an sich Bock, ein „Rove In Hell“ oder ein „Tones Of Gladness“ grooven ganz ordentlich, viele Riffs gehen gut ins Ohr … aber letztlich ist das immer noch nichts eigenes. Und wie gesagt, der Sound ist ganz schön flach, zwar endlich mal ein bisschen charakteristischer, aber letztlich nicht geeignet, die Härte des Materials vernünftig zur Geltung kommen zu lassen. Ordentlich, nicht schlecht, aber nicht gut – wie halt schon immer bei ENTHRALLMENT.

15.03.2014
Exit mobile version