Enthrallment - Smashed Brain Collection

Review

Death-Metal-Wochen im Hause Knauer, eigentlich eine recht komische Angelegenheit, bin ich doch gar kein so großer Fan von Gegrunze, tiefen Gitarrensounds und Blast Beats. Selbst ein guter Freund fragte mich letztens, seit wann ich denn so guten Geschmack hätte, ertönt bei doch sonst immer wesentlich primitivere und vor allem schwarzmetallischere Musik. Pah, diese Rotznase.

Doch kümmern wir uns mal um die Ergüsse dieser Bulgaren. Alte CANNIBAL CORPSE werden unter Anderen im Infozettel erwähnt, auch DYING FETUS und SEVERE TOTURE. Naja, so ein wenig mögen diese Vergleiche stimmen, zumindest was CC angeht, aber dennoch ist der Vierer noch einen ganzes Stück von der Klasse dieser Herren entfernt. Doch wollen wir mit den positiven Dingen anfangen: der Saitenarbeit. Sowohl Klampfer als auch Basser haben nämlich einiges auf dem Kasten. So bietet die Gitarrenfraktion schön tiefer gestimmten Amisound, der durchaus druckvoll und klar aus den Boxen prescht, sodass man erkennen kann, dass hier ein kleiner Flitzefinger am Werkeln ist. Auch der Bass sticht aus der Produktion heraus, was mir ganz besonders gefällt, fragt man sich doch des Öfteren mal, wozu die Basser eigentlich im Booklet erwähnt werden, wenn man sie auf der CD dann doch nicht hört. Fasst man also das Schaffen der beiden Saitenhexer zusammen, so drängen sich dann tatsächlich auch CANNIBAL CORPSE als Referenz auf, besonders das Lieblingsalbum der Frau Jenal kommt mir nicht nur einmal in den Sinn.

Doch wo Licht ist, da ist auch meistens Schatten und dieser ist bei den verbleibenden Mitgliedern auszumachen. Wobei der Drummer gar nicht mal so wirklich was dafür kann, sein Drumming ist sicherlich nicht von schlechten Eltern und einige Breaks sind recht imposant. Nur gibt es da ein Problem: der Sound! Zum Einen finde ich nämlich den blechernen Klang der Snare keineswegs berauschend, denn bei jeder schnelleren Attacke geht dieser völlig unter. Zum Anderen klingt mir auch die Bassdrum viel zu künstlich, da hat man im Studio scheinbar ein wenig nachgeholfen und so habe ich eher das Gefühl, da würde die Oma an der Nähmaschine sitzen, als dass jemand ordentlich die Felle vermöbelt. Ebenso kann mich der Gesang nicht wirklich überzeugen, dieser könnte, gerade in Bezug auf ihre Einflüsse, gern ein wenig tiefer sein. So klingt er irgendwie, als wäre über das Grunzen noch eine Spur Gekreische gelegt worden, was mir nach einer gewissen Zeit doch ein wenig auf die Eier geht.

Nun kann ich auf der einen Seite sagen, dass diese negativen Aspekte keineswegs überwiegen, denn der Death Metal von ENTHRALLED hat schon einige Highlights, gerade wenn die Band langsamer und grooviger wird. Auf der anderen Seite fallen mir leider auch einige Bands ein, die das einfach besser machen. Also im Endeffekt ein durchschnittliches Album, dessen Tendenz aber nach oben zeigt!

28.11.2006

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