Erben der Schoepfung - Twilight

Review

Die Vorabsingle „Elis“ der Liechtensteiner Formation „Erben der Schöpfung“ um Weltenbrand-Mastermind Oliver Falk konnte mich nun nicht gerade zu Begeisterungstürmen hinreißen, weshalb meine Erwartungen an das Debüt „Twilight“ durchaus als gering zu bezeichnen waren. Und siehe da, es geht besser: Verglichen mit der Debütsingle treten auf „Twilight“ zum einen die elektronischen Einflüsse stärker hervor, was vielen Stücken einfach mehr Dynamik vermittelt, zum anderen wirken die Gesangslinien sehr viel weniger beliebig und zuweilen wie auf „Ade“ richtig schön ergreifend. Das die Erben dennoch kein völlig überzeugendes Album abgeliefert haben, liegt nicht nur an den ein, zwei Lückenfüllernummern, auch der Gesang von Sabine Dünser wirkt über Dauer der gesamten CD etwas eintönig. Ein stimmlicher Kontrapart, wie z.B. einmalig auf der absoluten Übernummer „Niemand kennt den Tod“ mit den männlichen, choralartigen Gesängen sehr effektiv eingesetzt, hätte hier und da für etwas mehr Abwechslung sorgen können. Die Gitarrenarbeit von Pete Streit erinnert mich mehrfach an die auf den neueren Veröffentlichungen von Atrocity, was angesichts des Produzenten (Alex Krull) und einiger Gastbeiträge von Atrocity-Musikern nicht gänzlich überrascht. Etwas anderes als das schnörkellose, harte Riffing würde aber vermutlich auch weniger gut zu den dominierenden elektronischen Elementen passen und einigen Nummern die Tanzbarkeit nehmen. Was bleibt ist ein Album, das zwar nicht anspruchsvoll, aber dennoch unterhaltsam ist und sowohl für die Gothic Metal- als auch die Elektronik-Fraktion interessant sein könnte.

15.08.2001
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