Erebus Enthroned - Night's Black Angel

Review

Aus den Überresten der (mir) ziemlich unbekannten Bands ACHERON und OPHION entstand im Jahr 2006 EREBUS ENTHRONED, die nach einer EP und einer Split mit NEKROS MANTEIA nun in Form von „Night’s Black Angel“ ihr Langspiel-Debut vorlegen. Die vier Australier frönen dem orthodoxen Black Metal, wie ihn zum Beispiel OFERMOD, WATAIN oder FURIA zelebrieren…

…nur dass man bei EREBUS ENTHRONED nicht wirklich von ‚zelebrieren‘ sprechen kann oder sollte. ‚Herstellen‘ trifft’s schon eher, denn auch wenn handwerklich alles stimmt, ist „Night’s Black Angel“ eher Stangenware denn Einzelstück. Das beginnt damit, dass die Produktion der acht Songs (nebst Interludium „Temple Of Dispersion“) stilgetreu sehr roh daherkommt, aber dennoch allen Instrumenten und Schreihals Nihilifer genügend Raum lässt. Das geht weiter über die technisch einwandfreien, jedoch nicht über Schema F hinausgehenden Lead- und Rhythmus-Gitarren (ich kann beide gleichzeitig abhandeln, da sie sich in puncto Orthodoxie vs. Innovation eh nichts tun), die scheppernden Drums bis hin zum markigen Geschrei.

Das Ganze geht aber fast komplett an mir vorbei, da die Stücke absolut keine Höhepunkte enthalten. Das reicht vielleicht, um Omi zu erschrecken, aber wirklich finster ist was anderes. Einzige Ausnahme ist der vierte Song „Horns Of Severity“, der sich im Midtempo durch viel zu kurze dreieinhalb Minuten schleppt und durch tolle Lead-Gitarren besticht. Im Verhältnis zur Gesamtspielzeit von fast vierzig Minuten ist mir das aber zu wenig.

Wer also die oben genannten orthodoxen Black Metal-Kapellen verehrt und sich an Durchschnitt nicht stört, sollte mal ein Ohr riskieren – damit aber noch mehr Schwarzwurzeln ihre Ohren spitzen, müssen EREBUS ENTHRONED in Zukunft noch ein paar Schippen drauflegen…

17.09.2011
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