Ewigheim - Mord Nicht Ohne Grund

Review

„Blut, Kot, Blumen und Sonnenschein. Wenn einem das nicht genug erscheint, soll er versuchen mehr zu finden. Alle anderen sind herzlich eingeladen.“ Wenn das mal nicht viel versprechende Worte sind, mit denen Yanit (Eisregen) und Allen B. Konstanz (The Vision Bleak, Nox Mortis) das Debüt ihres gemeinsamen Projekts Ewigheim anpreisen. In musikalischer Hinsicht bieten die beiden eine dynamische Mischung aus eingängigen, rockigen Gitarren und elektronischen Spielereien, die dem einleitenden Spruch in Originalität in nichts nachsteht. Unterstützung finden die beiden im Gastspiel der Eisregen Geigerin 2T und Sänger M.Roth, die zwei Stücken die eisregensche Morbidität einhauchen. Auf textlicher Ebene zeigt man sich von seiner tief- und feinsinnigen Seite, wie folgender Auszug aus „Leiche zur See“ illustrieren mag: „Ich hab das Menschlein nie gemocht / Es hat geweint, sich nicht gewehrt / Und sich nass gemacht / Als ich es fortgebracht ans Meer / Und es ersäuft, hab mich fast tot gelacht / Schau mir an, was das Meer /Mit totem Fleisch so alles machen kann“. Die Angst der Band, vor der „Masse von Dummen“, die „nicht in der Lage ist den tieferen Sinn der Texte zu verstehen“, kann ich da nur zu gut nachvollziehen. Aber es soll zum Glück ja noch Menschen geben, die einen tieferen Sinn für Zynismus haben.

12.02.2002
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