Falkenbach - Heralding - The Fireblade

Review

Eisige Kälte schlug ihnen ins Gesicht. Der kalte Nordwind blies unerbittlich, die Wellen der wogenden See peitschten gnadenlos gegen das Drachenschiff. Doch davon ließen sich die stolzen Krieger nicht beirren. Weiter, immer weiter sollte es gehen, auf Beutezug in ferne Länder. Nichts auf dieser Welt sollte sie aufhalten. So sangen sie zu Ehren Thors und hielten tapfer an ihrem festgesteckten Ziel fest. Bilder wie diese malte ich immer in meinen Gedanken bei dem Genuss eines jeden Albums von FALKENBACH. Und so ist dies auch wieder auf dem aktuellen Opus „Heralding – The Fireblade“ der Fall. Doch was heißt eigentlich aktuell? Ursprünglich war dieses Meisterwerk als Debütalbum 1995 gedacht, jedoch mussten die Aufnahmen damals aufgrund diverser Probleme im Studio abgebrochen werden. Stattdessen ging dann 1996 das geniale „…En Their Medh Riki Fara…“ als erstes FALKENBACH Album in die Geschichte ein. Erinnert sich noch jemand an dieses Debüt? Geradezu eine faszinierende Ausstrahlung hatte die Musik, welche auf der einen Seite rau, ungeschliffen, ungestüm, rasend, bissig und zerstörerisch, auf der anderen Seite aber auch majestätisch, erhaben, episch war und Melodien voller Schönheit beinhaltete. Genau in dieselbe Kerbe schlägt nun wieder „Heralding – The Fireblade“, sind doch hierauf wieder die Elemente des Schwarzstahles zu finden. Wirklich jeder Song ist eine unglaublich intensive Hymne mit großartigen und prägnanten Melodien, welche den Hörer fesseln und von einer verloren geglaubten Spiritualität künden. Mit „Laeknishendr“ vom Promo 95 Tape sowie „…En Their Medh Riki Fara…“ Album sowie „Heathen Foray“ vom „…Magni Blandinn Ok Megintiri…“ (damals noch „Heathenish Foray“) sind auch zwei bereits bekannte Songs neu eingespielt worden. Vor allem an „Laeknishendr“ lässt sich die enorme Steigerung in Bezug auf die Musikalität festmachen, wurde das Stück doch durch kleine Veränderungen aufgewertet und das akustische Gitarrenspiel ist geradezu filligran. Auch Produktionstechnisch hat sich selbstverständlich einiges getan. Durch die erneute Mitarbeit der vom letzten Album bekannten Sessionmusiker ist im Vergleich zu den ersten beiden Alben die Musik um einiges erdiger und lebendiger. Der zeitlose Reiz, welcher jeder Hymne innewohnt, scheint auch nach dem tausendsten Abspielen nicht nachzulassen. Diese monumentale Tonkunst mit den majestätisch melodischen Arrangements scheint für die Ewigkeit bestimmt. So werden mit „Heralding – The Fireblade“ wieder einmal emotionale Sehnsüchte gestillt, doch den besonderen Zauber in Worte zu fassen ist kaum möglich. Perfekt!

20.11.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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