Fall Of The Leafe - Fermina

Review

Konventionen scheinen den meisten Finnen ebenso fremd zu sein wie Geschwätzigkeit, anders lässt es sich kaum erklären, dass sich aus dem Land der tausend Seen sich immer wieder neue Formationen anschicken, dass restliche Europa mit eigenen, originellen Interpretationen schwermetallischer Musik zu überraschen. FALL OF THE LEAFE reihen sich ebenfalls in diese Tradition ein, denn obwohl die einzelnen Elemente, die „Fermina“ ausmachen, keinesfalls neu und ungewöhnlich sind, lässt sich das Gesamtresultat schwer mit etwas Bekanntem vergleichen.

Die Instrumentierung für sich betrachtet erreichet etwa den Härtegrad von SENTENCED oder AMORPHIS, bevor diese endgültig zu reinen Rockbands mutierten, hin und wieder breiten sich dazwischen Gitarrenteppiche aus, die an THE MISSION erinnern. Markantestes Merkmal von FALL OF THE LEAFE ist jedoch der Gesang, der klagend und sehr emotional, aber auch gewöhnungsbedürftig irgendwo zwischen IN THE WOODS und HEROES DEL SILENCIO eingeordnet werden könnte. So sind etwa die Texte, die laut Booklet wohl in englischer Sprache verfasst sind, aufgrund der seltsamen Betonung kaum bis gar nicht verständlich, ebenso tauchen vereinzelt unerwartete und kurze Kreisch- bzw. Hardcore-Brüll-Einlagen in den wirklich ungewöhnlichen und interessanten Gesangslinien auf.

Wie schon erwähnt sind die einzelnen Komponenten, die auf „Fermina“ zusammenfinden, nicht unbedingt neu, das Resultat jedoch, das am besten durch „Counterfeit Bloom“ und „Signatures, Baby Bomb“ repräsentiert wird, wirkt frisch, unkonventionell und unverbraucht.

08.02.2002
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