Fleshgod Apocalypse - Veleno

Review

Drei Jahre ist es her, dass FLESHGOD APOCALYPSE mit „King“ ihr letztes Studioalbum veröffentlicht haben. Mit „Veleno“ folgt nun Album Nummer fünf. Es ist das erste seit der Trennung von Gitarrist Cristiano Trionfera und Frontmann Tommaso Riccardi im Jahre 2017. Letztere Funktion wurde von Bandgründer Francesco Paoli wieder aufgenommen, nachdem er sie 2009 abgegeben hatte. In einigen Albumtrailern, die verschiedene Hintergrundthemen behandeln und die man auf dem YouTube-Channel von Nuclear Blast ansehen kann, beschreibt Francesco Paoli unter anderem die Entscheidung, selbst wieder von den Drums zurück an die Front zu ziehen.

Update 25.05.2019: Wir haben es nun auch geschafft, uns FLESHGOD APOCALYPSE zum Interview zu schnappen. Schaut rein, um mehr über das Album zu erfahren.

„Veleno“ schraubt das Orchester etwas zurück

Mit „Fury“ starten FLESHGOD APOCALYPSE ihr Album mit einem sehr starken Track, der direkt mit Geballer und begleitendem Piano-Geklimper einsteigt. Letzteres verleiht dem Stück einen verspielten Vibe, der sich aber auch deutlich von der monumentalen Orchester-Begleitung unterscheidet, die es noch auf „King“ zu hören gab. Was nach wie vor eine große Rolle spielt, sind aber die klassischen Chöre, die auch im Opener von „Veleno“ vorhanden sind, und das technische Gefrickel an Gitarren und Co. Die nächsten beiden Tracks, „Carnivorous Lamb“ und „Sugar“ kennt man bereits als Vorab-Singles. Daran schließt sich das minimalistisch-orchestrale „The Praying Mantis‘ Strategy“ an, das als Intro zum darauffolgenden „Monnalisa“ verstanden werden kann. Zusammen bilden die Stücke eines der Highlights auf „Veleno“. Hier kommt am ehesten die Dramatik rüber, die man von FLESHGOD APOCALYPSE erwartet.

Nicht alles Gold bei FLESHGOD APOCALYPSE

Die wirklich brachialen, monumentalen Orchester-Momente, die es noch auf „King“ zu hören gab, finden sich so allerdings nicht mehr auf „Veleno“. Dafür wird verstärkt auf das Piano gesetzt, das auch mal ein wenig nervig werden kann, wenn es im Hintergrund vor sich hinklimpert. Die technischen Momente, die immer wieder aufpoppen und die nötige Härte einbringen, reißen aber wieder einiges raus. Damit glänzen unter anderem die Stücke „Worship And Forget“ und „Pissing On The Score“. Streicher bieten FLESHGOD APOCALYPSE nach wie vor, allerdings weniger pompös als zuvor und oft sogar gefühlvoll. So ist „The Day We’ll Be Gone“ das Balladen-Pendant zu „Paramour“ auf dem letzten Album. Zusammen mit „Absinthe“ ist es aber leider das schwächste Stück auf der aktuellen Scheibe, auf das man gut und gerne hätte verzichten können.

Ob es nun an der Veränderung des Line-Ups liegt oder andere Gründe hat, irgendwie kann „Veleno“ nicht halten, was „King“ noch versprochen hat. Das macht es nicht zu einem schlechten oder mittelmäßigen Album, stellt aber doch einen kleinen Wermutstropfen dar. Genrefans und natürlich Anhänger von FLESHGOD APOCALYPSE können dennoch bedenkenlos zugreifen und werden das Album auf jeden Fall genießen.

17.05.2019

headbanging herbivore with a camera

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