Fleshgrind - The Seeds Of Abysmal Torment

Review

Die im Jahre 1993 gegründete Death-Metal-Kapelle Fleshgrind aus Chigaco, USA bringt uns mit ihrem zweiten Longplayer „The Seeds of Abysmal Torment“ ein derartiges Knüppelfest ins Haus, dass wahrlich kein Auge trocken bleiben kann. Die Vocals setzen sich aus extrem tief-grunzenden Growls und abartig-gurgelnden Screams zusammen, die einem sämtliche Eingeweide so richtig durchschütteln. Das Riffing ist sehr schnell und die Drums knallen ebenfalls erbarmungslos rapide aus der Reserve hervor. Songs mit solch blumigen Bezeichnungen wie „Monarch of Misery“ oder „Hogtied and Hatefucked“ geben einen vagen Eindruck von der, ähm, humanistisch-pazifistisch angehauchten Attitüde der US-Metaller. Die oben genannten Attribute gehen allerdings auf Kosten von düsterer, drückender Atmosphäre, Grooviness und abwechslungsreichen Arrangements. Wer pure musikalische Aggressionen sucht, und auch bei sehr exzessivem Gebolze keinen Hörschaden bekommt, der sollte mal ein Ohr bei dem neuen Release der Truppe riskieren, welches Season of Mist europaweit vermarktet. Wenn man aber ausgefeilte Delikatessen wie Disinters „Welcome to Obliveon“, die übrigens auch der fruchtbaren Chicago-Szene entstammen, oder groovende Meisterstücke a la Catastrophic erwartet, der ist hier an der falschen Adresse. Irgendwie ist das Ganze zu simpel gestrickt, um als raffiniertes Riffinferno angepriesen zu werden, und doch zu brutal dahergeknüppelt, um das Prädikat „Eingängigkeit“ einheimsen zu können. Die US-Szene hat heutzutage wesentlich Besseres zu bieten, was den Todesblei-Sektor anbelangt.

22.02.2001
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