Forced to decay - Perkussive Perlokution

Review

Kaum zu glauben aber war, es wird heutzutage tatsächlich noch was anderes veröffentlicht, als Black Metal. Forced To Decay spielen eine Art Hardcore-Punk, welche jedoch durch den überaus extremen Kreisch- und Grunzgesang einen ganz eigenen Charakter gewinnt. In den gelegentlichen Sprech- oder gar Normalogesangparts bestätigt sich der Verdacht, den man schon beim lesen der Songtitel erhält: Hier wird deutsch gesungen! Da einem der Großteil der Lyrics jedoch „verborgen“ bleibt, weiß ich nichts über die Message der Band zu sagen. Die Titel sind allesamt aber ziemlich abgedreht. (Siehe „Thermotarnung“ oder schlicht „Bus“?) Die Musik ist erstaunlicherweise durchweg interessant, da die brachialen Parts des öfteren durch ruhigere Akustikeinlagen aufgelockert werden. Überhaupt kommt die Musik relativ intelligent daher, soll heißen, hier werden nicht stumpf die Instrumente vergewaltigt, sondern eine Musik erschaffen, die durch ihre Qualität zu überzeugen weiß. Wobei man hier seine Vorstellungen nicht zu hoch schrauben sollte. Hier sind keine Virtuosen am Werke. Dies ist Musik aus dem Bauch, die einfach etwas zu vermitteln weiß. Allerdings denke ich nicht, daß sie nun unbedingt jedermanns Sache ist. Aber das muß ja auch nicht so sein. Den True- oder Black-Metallern werden wohl vor Graus die Nieten von der Kutte platzen. „Perkussive Perlokution“ ist mehr was für die „Alternativen“ und/oder Aufgeschlossenen unter uns. All die, die sich jetzt angesprochen fühlen, sollten mal ein Ohr riskieren.

26.03.1999
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