Forndom - Flykt

Review

Nordvis Produktionen beweisen mit FORNDOM einmal mehr ein feines Gespür für Künstler, die eine tiefergehende Auseinandersetzung in Ruhe wert sind. Für das Ein-Mann-Ambient-Projekt von H.L.H. Swärd sind zwei Alben geplant, als Einstimmung gibt es aber zunächst ein Re-Release der zuvor in Eigenregie veröffentlichten „Flykt“-EP. Um sich, ohne zuvor einen Ton gehört zu haben, einen Eindruck dieser „Flucht“ zu verschaffen, braucht man nur einen Blick auf die offizielle FORNDOM-Website zu werfen…

…einen Tumblr-Account voller eskapistischer Landschafts-Photographien aus Södermanland im östlichen Schweden. Um diese schleierbehafteten, einsamen Stimmungen zu vertonen, braucht Swärd nicht mehr als seine und eine weibliche Stimme, rituell dumpfe Trommelklänge und seichte Ambient-Teppiche. Sehr geerdet, elementar und fast schon unaufgeregt mäandert „Flykt“ in fünf Songs zwischen meditativen und bedrohlichen Klangkulissen, sorgt aber auch wie im Titeltrack für genug heimelige wenn auch melancholische aber stets beruhigende Momente. Der schamanische Grundtenor mag etwas von der sehr frühen Phase der Landesverwandten ARCANA haben, ins Tribalhafte, Neoklassische oder klimpernde Romantik driftet Swärd aber nie ab.

Dass einiges an „Flykt“ noch fragmentiert wirkt, mag dem Widerspruch zwischen der Kürze des Formats und dem Wesen des Genres geschuldet sein. Den Hörfluss stört es jedoch nicht. Vor allem die, die mit folklorebehaftetem Ambient etwas anfangen können, sollten FORNDOM im Auge behalten.

14.05.2015
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