Funeral For A Friend - Tales Don't Tell Themselves

Review

Im Normalfall hasse ich es, wenn meine Lieblingsbands „Erwachsen werden“. Das bedeutet nämlich fast immer, daß ich die Alben der Bands nach diesem Prozess der Reife absolut nicht mehr mag, denn alles ist anders und/oder schlechter geworden.

Nun sind auch FUNERAL FOR A FRIEND dieser Reifung zum Opfer gefallen. Was sich auf dem äußerst formidablen Vorgänger „Hours“ schon andeute, nämlich die Abwendung vom Emo/Screamo der ersten Scheiben „Seven Ways To Scream Your Name“ und „Casually Dressed& Deep In Conversation“ hin zum Rock, wird auf der aktuellen Scheibe vervollständigt. Eigentlich waren es ja bisher immer die großartigen Wechselgesänge zwischen Matt Davies klaren Vocals und den animalischen Shouts von Drummer Ryan Richards, die mich in Verzückung geraten ließen. Dieses Element fehlt „Tales Don´t Tell Themselves“ zwar völlig und insgesamt haben FUNERAL FOR A FRIEND auch gewaltig das Tempo gedrosselt aber wenn dann trotzdem solche Perlen der Rockmusik, wie „Into Oblivion“, „Out Of Reach“ oder das abschließende Sechs-Minuten-Epos „The Sweetest Wave“ dabei herauskommen, sei den Jungs verziehen.

Wieder einmal haben es FFAF geschafft, ganze LKW-Ladungen an Hammermelodien in ein einziges Album zu pressen und mit Goldkehlchen Matt Davies, dessen Sangeskunst nochmal einen Sprung nach vorn gemacht hat, haben die Waliser eh einen der besten Frontmänner dieses Genres an Bord. Wenn die alte Regel des dritten „make it or brake it“ Albums in irgendeiner Form stimmen sollte, werden die Jungs noch ganz, ganz groß!

Insgesamt also alles nochmal gut gegangen in Punkto Erwachsen werden, auch wenn mir persönlich der Vorgänger „Hours“ noch einen Tick besser gefällt.

31.05.2007
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