Gloryhammer - Tales From The Kingdom Of Fife

Review

Zwei Jahre liegt die Veröffentlichung des letzten ALESTORM-Albums “Back Through Time” zurück, in denen die Schotten beinahe unentwegt Bühnen rund um unseren Globus betourten. Doch Mastermind Christopher Bowes scheint dennoch nicht genug um die Ohren gehabt zu haben und rief mit GLORYHAMMER ein neues Projekt ins Leben, dessen Debüt “Tales From The Kingdom Of Fife” dieser Tage via Napalm Records erscheint.

Genug allerdings scheint der ALESTORM-Sänger und -Keyboarder – zumindest vorerst – von der hohen See, Rum und vergrabenen Schätzen zu haben, denn vom Thema der Piraterie hat Bowes sich diesmal abgewandt. Stattdessen erzählt er die Geschichte des glorreichen Helden Angus McFife, der in einem fantastischen Schottland, in dem wilde Drachen, mächtige Magier und böse Hexer herrschen, für Gerechtigkeit sorgt. Und womit könnte man diese Geschichte besser in ein musikalisches Gewand kleiden, als mit epischem Power Metal, der kaum deutlicher an Bands wie KAMELOT oder vor allem natürlich alte RHAPSODY erinnern könnte.

Und auch wenn Eigenständigkeit somit keinesfalls zu den Stärken der Formation zählt, so sind es doch zahlreiche andere, die “Tales From The Kingdom Of Fife” zu einem Leckerbissen für Genre-Fans machen. So gehen die hymnischen Melodien wirklich unmittelbar ins Ohr und lassen sich nur schwer wieder daraus verbannen. Auch die opulente Orchestrierung, die die energischen, mitreißenden Riffs und die verspielten Soli ummantelt, sie in Szene setzt und den majestätischen Songs so nicht nur eine enorme Kraft, sondern auch eine märchenhafte Spannung verleiht, kann punkten. Desweiteren ist es natürlich der abwechslungsreiche, emotionale, erzählend in den tieferen und kraftvoll in den hohen Tönen angelegte Gesang von Thomas Winkler, bekannt von den Schweizern EMERALD, der das Album gelungen abrundet.

Dennoch ist nicht jeder Titel auf “Tales From The Kingdom Of Fife” genial. “The Unicorn Invasion Of Dundee”, “Angus McFife” oder „Silent Tears Of Frozen Princess“ lassen sich zwar zweifelsohne als Hits bezeichnen, in der Mitte hängt das Album jedoch spürbar durch. Auch ist nicht zu leugnen, dass einige Parts doch sehr stark an RHAPSODY angelehnt sind und die Songs sich innerhalb des Albumgefüges stark ähneln, auch wenn sich GLORYHAMMER spürbar um Abwechslung bemühen und Tempo und Rhythmus geschickt variieren. Dennoch schrammt das Album so alles in allem knapp an der unbedingten Kaufempfehlung vorbei. Nichtsdestotrotz sollten Fans von alten RHAPSODY hier auf jeden Fall reinhören, mit Sicherheit finden GLORYHAMMER und “Tales From The Kingdom Of Fife” ihre Anhänger!

21.04.2013
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