Gory Blister - Skymorphosis

Review

Was zur Hölle ist denn hier los? Mascot Records veröffentlichen ein Death Metal-Album?!? Was zur Hölle ist denn hier los, Klappe die 2.? Sind das wirklich die GORY BLISTER, die mit ihrem Erstling „Art Bleeds“ zwar für italienische Verhältnisse überraschend wenig Drachentöterei betrieben, dafür aber mit ihrem technischen Death/Thrash eher langweilten?
Was einem hier nach dem Intro „Procession To Apocalypse“ in Form von „Asteroid“ den Nacken fein säuberlich zermartert, kann sowohl in punkto Technik, als auch Groove- und Bangkompatibilität betreffend vom Fleck weg mit den großen der Genres mithalten. Eintagsfliege? Mitnichten. Auch die folgenden Tracks schlagen in die gleiche Kerbe zwischen rhythmisch sicherem Death/Thrash und virtuosen Kabinettstückchen, die ganz offensichtlich nur einem einzigen Musiker Tribut zollen: Das Erbe Chuck Schuldiners und seiner bahnbrechenden Formation DEATH (R.I.P.) ist zu jeder Sekunde gegenwärtig (auch dank einer gelungen Coverversion von „1000 Eyes“). Ganz wie es sich gehört, ordnen sich die anderen Einflüsse von Bands wie OCCULT, IMPIOUS, DESTRUCTION und THE CROWN unter, ohne jedoch ungehört in der Versenkung zu verschwinden.
Ähnlich verhält es sich mit Sänger Adry, dessen Organ munter zwischen kehligem Grunzen, Schuldiners charakteristischer Stimmlage und Schmiers hysterischem Gekeife pendelt, während die Produktion für diese Art von Musik perfekt ausgefallen ist: so fett wie nötig und so roh wie möglich. Schade nur, dass „Skymorphosis“ gegen Ende wieder in die Belanglosigkeit des Vorgängers abdriftet und die Stärke der ersten zwei Drittel nicht halten kann.
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass sich GORY BLISTER auf ihrem Zweitling gehörig gesteigert haben, was nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Sollte sich diese Entwicklung auf dem Drittwerk fortsetzen, könnte der ungeschriebene Mythos des „Make it or break it“-Albums für diese Truppe ein positives Ende bereit halten. Und wenn selbiger Fall eintritt, erübrigen sich auch jegliche Fragen, warum Mascot Records auf einmal in den Death Metal-Markt eindringen wollen.

14.02.2006
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