Gory Blister - Reborn From Hatred

Review

Mangelnde Entwicklung ist ein Aspekt, der gerne einer Vielzahl von Death-Metal-Bands, häufig auch zurecht, unterstellt wird. Spätestens mit ihrem bereits siebten Studioalbum „Reborn From Hatred“ beweisen die Italiener von GORY BLISTER, dass sie in dieses Fettnäpfchen praktisch nicht treten können. Wilderte 09er-Werk „Graveyard Of Angels“ noch im teilweise leicht verkopften Technical-Sumpf, fuhren die Italiener mit dem Nachfolger „Earth-Sick“ bereits eine feingeistigere Kante, welche sie auf dem aktuellen Werk noch weiter abschleifen. Dabei ist der ehemalige Basser Fabiano Andreacchio wieder von Bord und man agiert erneut klassisch als Trio.

Göteborg, was sonst?

Die großen Vorbilder um Chuck Schuldiner schimmern im handwerklichen Ansatz von GORY BLISTER auch in deren entwickelter Form nur bedingt hervor. Vielleicht ist es manchmal das feine Gespür, das der handfesten, melodischen Death-/Thrash-Kost die filigrane Kirsche auf die Sahne setzt. Viel offensichtlicher sind die Südeuropäer allerdings mittlerweile darin, die kernigen Riffs von Gitarrist Raff Sangiorgio mit einer klareren Melodieführung als noch in der Vergangenheit zu säumen. Wenn Stücke, wie „Profund Sedation“ oder „Generation Ship“ nicht an die Göteborg-Schule erinnern, welche dann?

Dabei dürfte es genauso wenig verwundern, dass ebenjener instrumentale Part auch die Hauptrolle auf „Reborn From Hatred“ einnimmt. Nicht allein, da das Riffing rein qualitativ die Schmuckseite von GORY BLISTER darstellt, sondern auch, weil Sangiorgio neben dem operativen Part auch die Produktion des Albums mitübernommen hat. Dass nun eben auch Keyboards Einzug ins Klangbild des Trios nehmen, führt den Sound einmal mehr eher Richtung Schweden, denn in die USA. Ein weiterer Effekt, den ebendies auf die neuste Platte der Jungs hat, liegt darin, dass die Songs allesamt deutlich eingängiger sind als noch in der Vergangenheit. Die spitzen Richtungswechsel sind demnach punktierten Songstrukturen gewichen, die sich durch das gesamte Album ziehen.

THE CROWN statt GOROD

Auch wenn GORY BLISTER hier tatsächlich den einen oder anderen Knochensäger geschrieben haben und man dieser Tage besser THE CROWN anstatt GOROD oder ILLOGICIST als Referenz heranzieht, bleibt die Qualität des Outputs auf recht hohem Niveau. „Reborn From Hatred“ steht nicht in der Eliteliga seinesgleichen, darf aber durchaus eine Ebene darunter einige Lorbeeren ernten.

01.09.2023

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