Grave Miasma - Odori Sepulcrorum

Review

Wer noch auf der Suche nach einem Death-Metal-Underground-Highlight ist, sollte die Ohren möglichst aufmerksam spitzen, denn GRAVE MIASMA bringen endlich ihre erste Full-Length-Scheibe heraus. Was die Engländer bereits auf zwei EPs und auch live versprochen haben, findet in „Odori Sepulcrorum“ seine Erfüllung – finster, böse und überaus mächtig!

Wer GRAVE MIASMA schon einmal live erleben durfte, dem ist sicher nicht der Weihrauch auf den Bühnen entgangen, welcher dem hypnotischen musikalischen Rausch noch zusätzliche Wirkung verleiht. Diese Unterstützung benötigt „Odori Sepulcrorum“ auf der heimischen Anlage nicht mal, von Beginn an breitet sich das wabernde Material aus. Seltene, aber umso effektvollere Tempo-Variationen verleihen den acht Songs die letztlich nötige Lebendigkeit. Auf die leichte Schulter lässt sich „Odori Sepulcrorum“ aber nicht nehmen, dazu bauen GRAVE MIASMA mit ihrem tief grummelnden Gitarren, dem treibenden Schlagzeug und den röchelnden Growls eine immer undurchdringliche Finsternis auf. Die selten eingestreuten Melodien  fühlen sich dabei wie ein gespenstisches, unheilvolles Wispern an, welches durch den aufgetürmten, dichten Nebel erklingt. Lediglich bei „Seven Coils“ ist das akustische Gitarrenspiel zu Beginn so fremd, dass sich der Schleier kurzzeitig lichtet, nur um binnen Sekunden vom monoton kloppenden Schlagzeug erneut hinfort gerissen zu werden.

Sich an einzelnen Song-Beispielen zu verbeißen wäre völlig unnötig, da das Material auf dem Debütalbum eine konsequente Geschlossenheit offenbart, die mir in letzter Zeit selten begegnet ist. Spannend ist „Odori Sepulcrorum“ trotz des vordergründig hypnotischen und monotonen Charakters durch seine vielen kleinen, beinahe verborgenen Details, die zu immer neuen Erkundungsreisen einladen. GRAVE MIASMA haben mehr geboten als ich im Vorfeld erwartet habe – große Klasse!

30.09.2013

Chefredakteur

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