Grave - You'll Never See...

Review

Mit ihrem zweiten Album „You’ll Never See“, welches für mich persönlich das Beste in der Discographie der Band darstellt, haben GRAVE 1992 bewiesen, dass sie mehr können, als nur den Schwedentodstandard zu erfüllen.

Nachdem nun die erste und zweite Auflage vergriffen ist und sie mittlerweile nur noch über Online-Auktionshäuser oder durch Restpostenbestände erhältlich sind, ist es nachvollziehbar, dass sich Century Media diesem Meisterwerk noch einmal angenommen und es Ende 2006 erneut aufgelegt haben, zusammen mit der ebenfalls richtig guten „And Here I Die… Satisfied“-EP.

„You’ll never See“ besticht durch fetten Groove und eine extrem metallische Schwere, die bisher nicht viele andere Bands erreicht haben. Natürlich spielt hier der typische Schweden-Sound eine große Rolle und so sägen sich die Gitarren unbarmherzig durch das gesamte Album. Egal ob langsame, schleppende Parts oder das überschaubare Uptempo, GRAVE schleudern dir stets einen riesigen Fels vor die Füße, den es zu erklimmen gilt.

Alleine der Opener „You’ll Never See“ erfüllt sämtliche Erwartungen dieses Albums. Textlich mit griffigen Worten ausgestattet und Parts die dich so gnadenlos erdrücken, als wenn tonnenschwere Gewichte auf deiner Brust abgelegt werden, überzeugen GRAVE hier auf ganzer Linie. Dieses Erfolgsrezept findet sich auch in den folgenden Songs wieder. Egal ob „Now And Forever“, der leicht schwermütige Todes-Groover „Morbid Way To Die“ oder die Kampfansagen „Grief“, „Severing Flesh“ und „Brutally Deceased“, jeder Schlag sitzt und trifft dich direkt in die Zähne.

Das Sahnehäubchen der „You’ll Never See“-Tracks ist meiner bescheidenen Meinung jedoch der Rauswerfer „Christ(ins)anity“, welches trotz aller Brachialität mit viel Feeling und ebenfalls einem (dem Genre entsprechend) vorzüglichem Text ausgestattet ist. Hier wird Brutalität mit Melodie und Feeling kombiniert.

Die sechs Stücke der EP „And Here I Die… Safisfied“ wirken dann durch den unterschiedlichen Sound zunächst etwas trocken und der Fluss der Veröffentlichung ein wenig gebrochen, aber es dürfte nicht lange dauern, bis man sich daran gewöhnt hat und seine Matte weiterhin zu den fetten Beats der Schweden kurbeln lassen kann.

Von den EP-Tracks stechen besonders das relativ eingängige „Black Dawn“, „Day Of Mourning“ und „Inhuman“ hervor. Letztere zwei gab es in altem Gewand auch schon auf dem Debüt „Into The Grave“ zu hören.

Für alle, denen „You’ll Never See“ bislang nicht geläufig ist, sei dieses Re-Release wärmstens ans Herz gelegt, denn hier bekommt man gleich noch einen netten Bonus drauf.

01.07.2008
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