Graveyard - Graveyard

Review

Worum geht’s?

Es geht um GRAVEYARD aus Schweden, um ihr gleichnamiges Album und die Frage, warum es nicht so wirklich cool ist. Warum kein Feeling rüberkommt und mir die Band fast leid tut, sie meiner Bewertung aussetzen zu müssen. Es geht darum, dass eine Gruppe, die auf dem Promozettel als unter allen möglichen Mitteln stehende Kommune angepriesen wird, nicht ansatzweise so goovt, klingt und abrockt, wie es das Bandphoto vermuten lässt. Keine paar Takte lang kann ich am Stück ernst nehmen. Alles ist gut dahergespielt, aber eben nur daher. Schiefe Töne gibt’s auch nicht und als unrythmisch würde ich den Drummer nicht bezeichnen. Und trotzdem, cool ist es nicht. Darum geht’s. GRAVEYARD klingen und wirken, als hätte ihnen ein Produzent ein Korsett übergestülpt, wie in Fesseln gelegt, bei dem Versuch, sich mit großen Vorbildern zu messen. Immer wieder höre ich AUDIOSLAVE’sche Hochglanzpassagen hervorschimmern. Die röhrende Stimme des Sängers unterstützt diese Assoziation nicht wenig. Doch die Band wirkt nicht, als stünden sie beisammen, würden sich angrinsen und sich gegenseitig musikalisch anheizen. Die eigentlich ordentlichen Riffs und Grooves verkommen so zu belanglosem Begleitgedudel und die Musik wirkt meist uninspiriert und auf Dauer langweilig. Das angekündigte „Psychodelic“ vermisse ich auf „Graveyard“. Nennen wir es lieber gediegenen Stoner-Blues-Rock und der will nicht so recht vom Fleck kommen. Geht es darum, dass es mir GRAVEYARD Aller-Welts-Linien an die Ohren schicken? Nein. Es geht um den Umstand, dass die kleine Stoner-Band im Keller um die Ecke in den paar Sekunden, in denen das Fenster offen steht, mehr von dem hat, was man niedlichen Katzenmännern gewöhnlich abschneidet.

12.12.2007
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