Green Carnation - Acoustic Verses

Review

Nach fünfzehn Jahren Bandexistenz haben auch GREEN CARNATION den Schritt gewagt und – wie der Titel schon suggeriert – ein Akustikalbum aufgenommen. „Acoustic Verses“ ist sehr anders als die Vorgänger, sehr ruhig geraten. Man hat auf die songwriterischen Experimente verzichtet und sich eher auf die Atmosphäre konzentriert. So ist es den Norwegern gelungen, ein Werk voll emotionaler Dichte zu kreieren, das von einer Spannung lebt, die zwischen Hoffnung und Traurigkeit wechselt. Auch der Gesang – diesmal zusätzlich von Bassist Stein Roger Sordal unterstützt – steht noch mehr im Vordergrund und überzeugt mehr denn je mit seinen gefühlsbetonten, melancholischen und variablen Klängen. Ruhe, Melancholie, Schönheit, aber auch Kraft sind Attribute, die diese Veröffentlichung auszeichnen. Subtil, dafür umso eindringlicher und fragiler in ihrer Form bohren sich die warmen Töne in den Hörer. GREEN CARNATION reduzieren ihr Werk und ihre Instrumentierung auf das Wesentliche und doch sind die Kompositionen eher komplex als minimalistisch geraten. Akustikgitarre, Piano, Schlagzeug und Streicher zaubern Melodien, die das Album sehr homogen erscheinen lassen. An Songs wäre besonders das 16-minütige und aus drei Parts bestehende „9-29-045“ hervorzuheben, das mit allen bekannten Trademarks der Band – starken Melodiebögen, ergreifenden Stimmungen und spannenden Arrangements – überzeugt. „Acoustic Verses“ ist mit Sicherheit ein weiterer Schritt nach vorn in der Karriere der Band. Auch wenn es sich grundlegend von seinen Vorgängern unterscheidet, bricht es ihre Kontinuität dennoch nicht.

08.02.2006
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