Hammercult - Built For War

Review

Auf ihrem mittlerweile dritten Langspieler „Built For War“ haben sich die Tel Aviv-Thrasher HAMMERCULT an die schwierige Aufgabe gewagt, einen würdigen Nachfolger des schlicht und ergreifend großartigen Vorgängers „Steelcrusher“ ein zu zimmern.

Mit besagtem Zweitwerk gelang den Israelis, die 2011 als Sieger des „Metal Battle“ auf dem Wacken Open Air erstmals so richtig auf der europäischen Bühne Aufmerksamkeit erlangten, eine der besten Genre-Platten des Jahres – eine Extreme Thrash Metal-Scheibe die sowohl Fans des teutonischen Stahls à la KREATOR, SODOM oder DESTRUCTION als auch Freunden des Death Metal gut mundete. In meinem CD-Spieler bekommt das Album auch heute noch mehr Spielzeit als Bastian Schweinsteiger bislang bei Manchester United.

Nun sind eineinhalb Jahre keine übermäßig lange Zeitspanne um einen Nachfolger auf gleichem Niveau zu komponieren – aber HAMMERCULT scheinen ihre persönliche Zauberformel gefunden zu haben, da „Built For War“ genau so Arsch tritt wie „Steelcrusher“!

Die Ingredienzen, die die Mannen um Brüllwürfel Yakir Schochat auf „Built For War“ vermischen unterscheiden sich nicht groß vom Vorgängeralbum: „Rise Of The Hammer“ wäre auch auf einer KREATOR-Platte nicht fehl am Platze, „Altar Of Pain“ weist nicht nur vom Titel her Einflüsse von SLAYER auf – zusammen mit den Texten und dem grausam detailreichen Cover liefern HAMMERCULT erneut Battle Metal par excellence.

Was die Gitarrenfraktion um Guy Ben David und Yuval Kramer (der seit diesem Jahr Gründungsmitglied Arie Aranovich ersetzt) auf „Built For War“ abliefert ist aller Ehren wert – hammergeile Soli und reihen sich über die ganze Spielzeit von gut 40 Minuten aneinander und was Trommler Maayan Henik hier abliefert ist hingegen schon beinahe unmenschlich!

Wo sich HAMMERCULT von vielen ihrer Kollegen absetzen, ist die Liebe zum Detail und der über Albumlänge vorherrschende Abwechslungsreichtum: „Ready To Roll“ zum Beispiel ist eine lupenreine Speed-Metal-Nummer, während „Spoils Of War“ mit cleanen (Gast-)Vocals im Prä-Chorus versehen wurde.

Textlich geht es auf „Built For War“ nicht nur um Krieg, Zerstörung oder soziale Ungerechtigkeit, das Ganze wird durch Songs wie das augenzwinkernde  „I Live For This Shit“ oder die Feier-Hymne „Saturday Night Circle Pit Fight“ ein wenig aufgelockert.

Fazit: mit dem von Tue Madsen abgemischten „Built For War“ können HAMMERCULT das hohe Niveau des Vorgängers halten, einziger kleiner Kritikpunkt ist das Fehlen eines epischen Closers wie „In The Name Of The Fallen“.

Kaufen, hören, ausrasten!


24.08.2015
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