Hammerfall - No Sacrifice, No Victory

Review

HAMMERFALL gehören seit ihrem Debüt namens „Glory To The Brave“ aus dem Jahr 1997 zu den umstrittensten Metal-Bands unserer Zeit. Keine Band sorgt mit ihren regelmäßigen Veröffentlichungen für mehr Diskussionen und Aufregung. Gesagt, getan. HAMMERFALL werfen mit „No Sacrifice, No Victory“ bereits ihr siebtes, offizielles Studio-Album auf den Markt.

Nachdem sie die etwas längere Wartezeit auf das neue Album mit einer Best-of-Compilation und einer lupenreinen Cover-Scheibe samt DVD überbrückt haben, wurde es nun wieder Zeit für frischen, neuen HAMMERFALL-Stoff. Mit den ersten vier Alben haben die schwedischen Jungs rund um Stimmwunder Joacim Cans Metal-Geschichte geschrieben. Der Rückkehr zu den traditionellen Trademarks inklusive glasklarem Gesang und fast schon unverschämter Eingängigkeit waren und sind die Markenzeichen der fünf Schweden. Die beiden letzten Scheiben fanden nicht mehr den erhofften Anklang, taten der (Un-)Beliebtheit der Band aber keinen Abbruch.

Nachdem sich die Besetzung der Band im Gegensatz zum Vorgänger „Threshold“ um zwei Mann verändert hat (Pontus Norgren, ein Ex-POODLE, übernahm die zweite Gitarre und Ur-Mitglied Fredrik Larsson, der schon „Glory To The Brave“ eingespielt hatte, erneut den Bass), klingt „No Sacrifice, No Victory“ überraschend frisch.

Die Vorab-Single „Any Means Necessary“ dürfte den meisten Hörern ja schon bekannt sein und dazu gesellen sich noch zehn weitere Songs, die puren HAMMERFALL-Sound in Reinkultur bieten. Sei es das schnelle „Punish and Enslave“ mit den obligatorischen „Ohohoh“-Chören, die ergreifende Ballade „Between Two Worlds“ mit einem tollen Gitarren-Solo im Mittelteil oder der total an alte ACCEPT erinnernde Titeltrack; diese Scheibe kann durchwegs überzeugen.

„Hallowed By My Name“ (hat übrigens nix mit IRON MAIDEN zu tun, denn Dronjak und Co. heiligen ihren eigenen Namen!) und „Bring The Hammer Down“ (einmal muss der Hammer ja vorkommen) sind typische HAMMERFALL-Tracks, nichts Besonderes, aber trotzdem zweifelsohne überzeugend und gutklassig.

Eine Cover-Version hat sich auch wieder einmal auf das Album geschlichen. Dieses Mal handelt es sich um eine Re-Aufnahme des THE KNACKS-Klassikers „My Sharona“, die den Abschluss des Albums darstellt. Sehr diffizile Sache, wo jeder Hörer selbst bestimmen muss, was er davon hält.

Auf alle Fälle ist „No Sacrifice, No Victory“ das erste wieder wirklich überzeugende Album der Jungs seit „Renegade“. Die Riffs stimmen, an die Lyrics hat man sich als gestandener Power-Metal-Fan sowieso schon lange gewöhnt und Frontmann Cans legt wahrscheinlich eine seiner besten Leistungen bis dato ab. Sein Gesang klingt klar und er trifft Töne, von die so manch anderer Fronter nur träumen kann.

Die 50 Minuten sind voll gepackt mit überzeugender Mucke, die nicht sonderlich innovativ ist, aber eigenständigen, total eingängigen Metal bietet, der mit seinen grandiosen Melodien zum Mitsingen und Haare schütteln animiert. Für jeden Power-Metal-Fan ist diese Platte fast schon ein Pflichtkauf, wenn man bedenkt, welche zwielichtigen Alben in diesem Genre sonst noch so veröffentlicht werden. Mit „No Sacrifice, No Victory“ zeigt die Formkurve von HAMMERFALL wieder steil nach oben. Weitere Luft nach oben bleibt zwar immer noch bestehen, aber warten wir ab, was da noch alles kommt…

PS: Ein Interview mit HAMMERFALL wird in Kürze auf metal.de zu sehen sein.

01.03.2009
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