Harasai - Psychotic Kingdom

Review

HARASAI veröffentlichen ihr neues Album „Psychotic Kingdom“ über Quality Steel Records, für die Essener dank verbesserter Promo sicher ein wichtiger Schritt nach Vorne. Nach dem ebenfalls gutklassigen Debüt sind die Fortschritte der immer noch verdammt jungen Band auch im Songwriting zu hören, und dank der Unterstützung offizieller Soundexperten Sebastian Levermann (ORDEN ORGAN) und Dennis Koehne (CALIBAN, TIAMAT, LACUNA COIL) bekamen die Songs auch das produktionstechnische Gewand verpasst, das ihnen zusteht. Im Vergleich zur (sicherlich sehr teuren) Swanö-Produktion des Debüts muss man auch ein bisschen ehrlich sein: „Psychotic Kingdom“ klingt aufgeräumter, natürlicher, und will nicht den Loudness War gewinnen, sondern mit Transparenz und guten Songs überzeugen.

Die Chancen, stehen gut, das genau das gelingt. Die Musik von HARASAI ist immer noch klassicher Melodic Death, dem man mit den üblichen Referenzen AT THE GATES, DARK TRANQUILLITY, early IN FLAMES etc. ganz gelegen kommt. Der progressive Anteil des Sounds liegt besonders in den immer wieder eingstreuten (halb-)akustischen Zwischenspielen und den gutklassigen clean gesungenen Melodien von Bassist Arne, die Songs wie dem Titeltrack, „The Art Of The Sun“ oder das episch-melodische „Dying Race Domain“ viel Substanz und Charakter verleihen. Ansonsten sind die Genre-typischen melodisch-melancholischen Leads allgegenwärtig, die Melo Death des Öfteren in die nähe klassischer Musik rücken, getragen von Martins variantenreichen und durchschlagenden Death Metal-Growls. Die heftigeren, kompromisslosen Songs sorgen für Abwechslung. Der Opener „Resist To Rebuild“ und das wirklich sehr gute, von grandiosen Gitarrenmelodien dominierte „Heretic Souls“ sind reinrassige Melo Death-Klopfer, die jeden Anhänger des Stils ansprechen werden. Technisch einwandfrei und kompositorisch hochwertig – mit diesen Zutaten haben HARASAI sämtliche Argumente auf ihrer Seite.

„Pschotic Kingdom“ ist ein ganz hervorragendes Album geworden, das für die Zukunft mehr als nur hoffen lässt. In Deutschland dürfte es derzeit keine Band geben, die im Melodic Death-Genre vielversprechender und besser ist.

24.04.2013
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