Harmful - Wromantic

Review

„DIE Institution im deutschen Alternative!“ Auch wenn dieses Statement recht überzogen klingt, HARMFUL aus Frankfurt können ohne Zweifel als Aushängeschild im internationalen Maßstab herhalten. Es ist ihre ganz eigene Mischung aus Noise-Rock und Emo-Core, die in den Bann zieht. Krachende Gitarrenwände überragen den Hörer. Die treibende Rhythmusgruppe kickt das musikalische Schwergewicht nach vorne und die Stimme von Aren Emirze erinnert mich an HELMET. Auch in vielen anderen Belangen sicher kein schlechter Vergleich, ist doch bei beiden Bands ein gehöriges Noise-Verständnis vorhanden. HARMFULs Sound ist dreckig, ungeschliffen und doch mächtig. Die Energie ihres Live-Sounds ist recht gut im Studio eingefangen worden. Der rauhe Sound verkommt hier nicht zum Selbstzweck, sondern ist eine Charakteristik der Musik, welche die Intensivität der Songs ausmacht. Herausstechend ist vor allem, dass über all dem noisigen Rock-Rotz eine Wolke der Melancholie schwebt. Das zunächst uneingängige Material offenbart nach mehreren Durchläufen immer wieder geniale Melodien. Natürlich braucht diese Platte seine Zeit um zu zünden, aber „Wromantic“ hat es in sich. Erstaunlich und gerade deswegen auch gut, daß ein solch schwerer Rockbrocken aus dem Hause BMG kommt. Prädikat: Empfehlenswert.

17.01.2002
Exit mobile version