Hassliebe - Niemandsland

Review

Rock mit deutschen Texten scheint mal wieder im Kommen sein. Ob es die BÖHSE-ONKELZ-Clons von FREI.WILD sind oder Weichspüler wie SILBERMOND oder REVOLVERHELD – das Zeug verkauft sich. Was das nun mit HASSLIEBE zu tun hat? Viel, sehr viel sogar, denn ihr Debütalbum “Niemandsland“ bildet so ziemlich genau den Querschnitt aus den genannten Bands.

Musikalisch standen ganz klar die ONKELZ Pate, Songaufbau und besonders Gesang erinnern sehr stark an die Frankfurter, wenngleich die Stimme von Sänger Daniel in manchen Momenten ein wenig ruhiger und sanfter klingt, was mich wiederum an die bereits erwähnten REVOLVERHELD erinnert. Die zwölf dargebotenen Songs sind handwerklich ordentlich gespielt und auch die Produktion ist der Musik entsprechend druckvoll und klar. Viel mehr Positives fällt mir dann allerdings nicht mehr ein, denn von Kreativität fehlt jede Spur. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt bei mir nichts hängen, zu sehr wurde sich an anderen Bands orientiert anstatt ein eigenes Gesicht zu finden. Eigene Identität? Die wohnt hier nicht.

Auch lyrisch kann mich die Band zu keiner Sekunde überzeugen, dafür sind Texte rund um das Thema Freiheit und Ungerechtigkeit einfach zu altbacken und nur allzu oft (nicht nur) von den oben genannten Gruppen besungen wurden. Fans der BÖHSEN ONKELZ können hier sicherlich gern ein Ohr riskieren und ich kann mir auch vorstellen, dass Menschen, die sonst eher wenig mit harter Musik zu tun haben, im Promille-Rausch zu den Songs von HASSLIEBE abgehen würden. Mir geben die Stücke der drei Herren aber nichts, allerhöchstens eine gepflegte Langeweile und die Angst, meine Nachbarn könnten vielleicht merken, was ich hier für Musik höre.

06.02.2010
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