Havamal - Tales from Yggdrasil

Review

Hávamál nennt sich nicht nur eines der Götterlieder der Edda, sondern ist auch Namensgeber für zwei Metal-Bands. Heute soll es um die schwedischen Viking-Metaller HAVAMAL, nur echt ohne Accent aigu, gehen.

„Tales From Yggdrasil“ – zwischen Wagneroper und EQUILIBRIUM

Der Sound der Schweden wird dominiert von hartem Death Metal und jeder Menge Keyboards, die in unterschiedlichsten Ausprägungen Einfluss auf HAVAMAL nehmen. Von episch bis fröhlich, von Wagneroper bis frühen EQUILIBRIUM ist für Freunde von Tasteninstrumenten alles dabei. In diesem Sinne können wir HAVAMAL ohne Skrupel und Gewissensbisse das Siegel Viking Metal aufdrücken, obwohl ein Stück wie „Hail Havamal“ auch den guten Spirit von fünfzehn Jahren altem Pagan Metal atmet.

Die Schweden klingen wie echte Schweden, was prinzipiell gut ist und schneiden neben der urtypisch schwedischen Hauptzutat Death Metal auch noch Black und Power Metal in den nordischen Zaubertrank. Ein Vergleich mit AMON AMARTH würde der Band, ihrer Kreativität und ihrem eigenen Sound Unrecht tun und wird daher entschieden abgelehnt.

Textlich beackert die Band typische Themen der nordischen Mythologie, ohne allerdings, sofern die Titel glaubwürdig sind, neue Akzente zu setzen. Der Tod Baldurs oder die nordischen Weltenleere Ginnungagap wurden bereits durch zahlreiche Genrekollegen verwurstet.

HAVAMAL starten die Eroberung mit klassich-metallischer Härte und guter Laune an Bord

Grundsätzlich arrangieren sich HAVAMAL stark in Richtung klassischer und metallischer Headbanger. Die Atmosphäre leidet unter dem todesmetalligen Stampfen keineswegs. Diese gelungene Kombination macht „Tales From Yggdrasil“ zu einer unterhaltsamen, kurzweiligen und insgesamt gelungenen Scheibe. Oder kurz gesagt: HAVAMAL gelingt der schwierige Spagat zwischen Härte und guter Laune. Ein klasse Debüt!

10.08.2019

Stellv. Chefredakteur

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