Hellveto - Stos

Review

Die Polen HELLVETO sollen dem Begleitschreiben nach zwar Pagan Medieval Black Metal machen, doch das Geschramme hört sich „lediglich“ an, wie gemeiner Black Metal. Eine tiefe kreischige BM-Stimme versucht vergebens gegen ein etwas kraftloses Instumenten-Gewitter anzukommen. Der Klang ist Genre-typisch dumpf und die Qualität der Aufnahme lässt die Platte fast „trve“ erscheinen. „Stos“, so der Albumtitel, ist qualitativ zwar nicht ganz auf der Höhe, doch trotzdem packend – durch dramaturgischen Finessen entstehen schöne Spannungsbögen. Leider entsteht die Intensität dieser Musik nicht durch Druck, sondern durch das lose Zusammenwirken der einzelnen Instrumente an sich. Schade ist auch, dass dieser Wust auf Dauer sehr anstrengend ist. Die infernalische Bösartigkeit, die dieser Rundling ausstrahlt, ist zwar beeindruckend, doch genießen kann man die Platte irgendwie nur schwer. Die Instrumente sind fast nicht auseinander zu halten. Und teilweise wird Disharmonie anstatt Harmonie verwendet, um etwas Interessantes in die Musik reinzubringen. Unterstützt wird das ganze durch partielles hintergründiges weibliches Sirenengeheule. Was ich ebenfalls misse ist eine Art „Roter Faden“, der einen durch die Platte führt. Die Songs stehen mehr oder weniger für sich selbst. Erfrischend sind allerdings Elemente, die man im Black Metal eher nicht zu Gehör bekommt, wie zum Beispiel flotte Flöttenspiele etc..

Für probierfreudige Fans dieser Sparte auf jeden Fall ein Tipp, doch Skeptiker und/oder Leute, die auf „Easy Listening Black Metal“ stehen, sollten vorher reinhören.

15.07.2006
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