HolyHell - Holyhell

Review

Die alternden Jungs von MANOWAR haben in den letzten Jahren immer wieder für äußerst zwiespältiges Aufsehen gesorgt. Sei es die manische DVD-Veröffentlichungswut oder die klassisch angehauchten und gleichzeitig qualitativ unterirdischen „Metal-Opern“, die unter dem mächtigen Bandnamen veröffentlicht worden sind. Mit dem Plattenlabel Magic Circle Music, für das MANOWAR-Bassist Joey DeMaio eifrig am Werkeln ist, ist der Band samt Mitarbeitern aber endlich wieder einmal ein guter Zug gelungen. Mit dem Release der METALFORCE-Scheibe hat das Label schon einmal ordentlich aufgezeigt. Die hauseigene Truppe HOLYHELL, die vorab schon heftig promotet und vermarktet wurde, kann dabei auch als Glücksgriff gewertet werden, denn mit dem selbstbetitelten Debüt legt die US-amerikanische Gothic-Formation ein wirklich überzeugendes Album ab.

HOLYHELL fahren, dank ihrer wunderbaren Frontfrau Maria Breon, im Fahrwasser von Bands wie DELAIN oder auch NIGHTWISH. Die Musik der Amerikaner schraubt aber den, für dieses Genre typischen Bombastikfaktor etwas zurück und besinnt sich eher auf klingende Melodien und lässige Gitarrenläufe. In den vokalen Gebieten bleibt aber trotzdem alles beim Alten. Soll heißen, dass Breon immer wieder für Gänsehaut sorgen kann, aber sich trotzdem nie in opernhaften Gefilden aufhält. Seit 2005 sind HOLYHELL nun schon unterwegs und es hat ganze vier Jahre gedauert, bis das Album endlich fertig produziert wurde. Scheinbar hat sich nun schlussendlich ein fixes Line-up entwickelt, obwohl die Formation eher wie ein kleines Allstar-Projekt anmutet, denn Joe Stump an der Gitarre und Jay Rigney am Bass sind absolut keine Anfänger, sondern zählen schon lange zur Gruppe renommierter Rock- und Metal-Künstler. Trotz allem scheinen sich die Jungs bei HOLYHELL wohlzufühlen und so soll es auch sein!

Auf alle Fälle liefert das Album dreizehn durchwegs gute Songs ab, die eine üppige Spielzeit von über 70 Minuten aufweisen können. Musikalisch wird standesgemäß die ganze Bandbreite gothischer Stilistik geboten. Vom eingängigen Opener („Wings Of Light“) über die stilvolle Ballade („The Fall“) bis hin zum düsteren Stampfer („Angel Of Darkness“) ist alles dabei, was das melodische Herz begehrt. Breon und ihre instrumentelle Truppe legen ein handwerklich sehr gut gemachtes Album ab, das sich auf alle Fälle hören lassen kann. Überraschungen sollte man zwar trotz allem keine erwarten, aber HOLYHELL scheinen das Zeug zu haben, in diesem Genre noch Großes zu leisten. Für ein Debüt ist die Platte mehr als gelungen und sei Fans von WITHIN TEMPTATION, NIGHTWISH, DELAIN und Co. unbedingt ans Herz gelegt. Auch Joey DeMaio, der sich für die satte Produktion verantwortlich zeichnet, hat gute Arbeit geleistet, was man von seiner zwischenzeitlichen Arbeit bei MANOWAR nur bedingt behaupten kann. HOLYHELL legen aber ein absolut gelungenes Erstlingswerk ab, das sich im immer besser werdenden Backkatalog von Magic Circle sicherlich gut integrieren kann. Wie gesagt, die Platte ist zwar nicht der Überhammer geworden, aber trotzdem weiß man, was man an dieser Band in der Zukunft noch haben wird…

26.11.2009
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