Horncrowned - Satanic Armageddon

Review

Was erwartet man von einer Platte, die von einer kolumbianischen Black-Metal-Band eingespielt wurde, den klischeetriefenden Titel “Satanic Armageddon” trägt und deren Songs die 3-Minuten-Marke nur in seltenen Fällen übertreten? Richtig: Blastbeats, Straightness und eine verdammte Portion Gift und Galle!

Die Südamerikaner HORNCROWNED, die mittlerweile beim deutschen Schlachtschiff Ketzer Records untergebracht worden sind, scheinen mächtig angepisst zu sein! Wie sonst sollte man es sich erklären können, dass “Satanic Armageddon” ein derart dreckiger Bastard geworden ist, der einem das Hören und Sehen im Handumdrehen nimmt? Wie die Chose von der musikalischen Seite ausschaut lässt sich eigentlich schnell erklären: Hyperschneller, aggressiver Black Metal, der seine Wurzeln irgendwo zwischen DARK FUNERAL zu “Secrets Of The Black Arts” – Zeiten und dem kanadischen Urgestein BLASPHEMY hat. Dass das Quintett dabei nicht im Geringsten daran denkt, den Fuß auch nur für eine Sekunde vom bis zum Anschlag durchgedrückten Gaspedal zu nehmen, stört in Anbetracht der Tatsache, dass die vorherrschenden Blast-Attacken extrem gekonnt und variiert dargeboten werden, kaum. Klar, wer hier Atmosphäre, hymnische Melodieläufe oder sogar so etwas wie Feeling sucht, ist komplett fehl am Platz. “Satanic Armageddon” ist ein pures Stück Aggression, basierend auf verhältnismäßig abwechslungslosem (und doch mitreißendem) Riffing, den bereits erwähnten Prügelorgien und einer dem Flair der Platte entsprechenden, keifenden Stimmführung. Der Sound der Langrille ist dabei ebenso kompromisslos wie die dargebotene Musik und kommt angenehm dick produziert und detailliert rüber.

Was soll ich noch groß hinzufügen? HORNCROWNED haben es mit diesem Album geschafft, die Lust an relativ kurzweiligem, auf den Punkt kommenden und schnörkellos schnell gespieltem Black Metal in mir wiederzuerwecken. Wer immer noch denkt, dass die “Panzerspedition MARDUK” das Nonplusultra dieser Sparte darstellt, hat sich sehr tief geschnitten, und sollte sich “Satanic Armageddon” schnellstens zu Gemüte führen. Alleine wegen des Lerneffekts, hehe.

01.12.2006
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