Horrendous - Anareta

Review

Seit 2009 sind die Amis HORRENDOUS bereits im Death Metal unterwegs, und seitdem haben sie mit „The Chills“ (2012) ein wunderbar brutales Debüt sowie mit dessen 2014er-Nachfolger „Ecdysis“ ein nicht mehr ganz so unverhohlenes, aber dennoch amtliches Album aufgenommen. Mit „Anareta“ schiebt das Trio aus Pennsylvania und South Carolina nun nur ein Jahr nach seinem Vorgänger das dritte Album der Bandhistorie hinterher, und darauf können HORRENDOUS leider nicht das hohe Niveau ihrer ersten beiden Werke halten.

Denn auch wenn „Anareta“ ein Rundum-Sorglos-Paket für Freunde des leicht melodischen Todesmörtels alter Schule darstellt, das so ziemlich alles vereint, was BOLT THROWER- und DISMEMBER-Fans auf einem Genrewerk hören wollen, so geht dem Album trotzdem die Frische, die rohe Brutalität des Debüts oder die ausgefeilte Herangehensweise des Zweitlings von HORRENDOUS ab. Die Amis machen auf ihrem dritten Album grundsätzlich nichts verkehrt – aber sie reißen nicht mit, es fehlen die überragenden, die zwingenden Momente. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass der relativ tote, kantenlose Sound des Albums nicht unbedingt Akzente an der Klangfront setzt. Das hat diese Band schon besser hingekriegt, genauso wie etliche andere ihrer Genrekollegen.

Trotzdem bieten HORRENDOUS auf „Anareta“ ein paar sehr hörbare Stücke, unter anderem den sich langsam immer weiter steigernden Opener „The Nihilist“ mit viel Altschwedenflair, oder das schleppend-melodische „Siderea“, oder in der Albummitte den Uffta-uffta-Prügler „Acolytes“ mit Wendung am Ende. Das rettet HORRENDOUS‘ Drittwerk so gerade aus dem tiefen Sumpf des Mittelmaßes in ordentliche Gefilde. Eine Band, von der zwei solche Alben wie „The Chills“ und „Ecdysis“ stammen, enttäuscht mit dieser Nähe zur Standardkost trotzdem.

13.11.2015
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