Impressions of winter - The RemiXperience

Review

Die Frage „Wie viele Re-Mixe braucht der Mensch?“ kann eigentlich getrost mit „Keine!“ beantwortet werden. Ein gewisser Remix-Wahn scheint allerdings seit geraumer Zeit zum Volks- oder Bandsport zu mutieren. Nicht mehr nur auf Singles wird dieses fragwürdige Treiben dem Hörer untergejubelt, sondern auf die Länge ganzer CDs erstreckt sich dieser Wahn oder vielleicht besser gesagt diese Geschäftsstrategie, mit meist geringem Aufwand die Trackliste zu verlängern, zunehmend. Auch Impressions of Winter folgen mit „The remiXperience“ diesem „Trend“, der nur in ganz wenigen Ausnahmefällen stilvolle Blüten treibt, wobei dieses Album leider keine Ausnahme von der Regel darstellt. Ausschließlich den Stücken der letzten Veröffentlichung „Iuturna“ hat sich Bandmitglied Joe P. angenommen, um diese mit flotten Beats und elektronischen Spielereien zu schmücken. Ins grelle, zuckende Licht der Tanzfläche, denn auf nichts anderes scheint diese Veröffentlichung ausgelegt, wird das Mystische und Archaische der Originale gezerrt, um unter lieblos treibenden Beats zerstampft zu werden. Dazu bieten sogar ganze vier Versionen von „Rain Outside“ oder jeweils zwei Versionen von „The Legacy“ und „Golden Autum“ Gelegenheit. Lediglich der instrumentelle Bonus Track „The hozy and quiet garden“ ist beatfrei und ruft dem Hörer wieder die verträumte Ader von Impressions of Winter ins Gedächtnis, derer man auf dieser Veröffentlichung so gut wie gar nicht fündig wird.

14.11.2001
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