Infinite Horizon - Metanoia

Review

INFINITE HORIZON haben sich 1997 gegründet und sind seitdem weitgehend eigenständig aktiv. Sie waren zwischenzeitlich bei kleineren Labels unter Vertrag, doch seit rund 15 Jahren managt die Band wieder alles selbst – so auch die Veröffentlichung ihres sechsten Longplayers „Metanoia“, den sie in ein schickes CD-Digipak gekleidet hat. Darauf befinden sich neun Stücke zwischen Progressive und Power Metal – letzterer US-amerikanischer Prägung. Zuletzt besprachen wir den Vorvorgänger „Dominion“ von 2009.

INFINITE HORIZON sind keine Newcomer mehr

Man hört „Metanoia“ an, dass hier eine Band agiert, die ihren Sound gefunden hat. Die Einflüsse reichen von New Jersey bis Kaiserslautern – anders gesagt von SYMPHONY X bis VANDEN PLAS. Sie setzen Prog nicht zum Selbstzweck ein, sondern dort, wo er dienlich ist und zum Klangbild passt. Amtliches Gefrickel beherrschen die Herren ebenso wie straighte Power-Metal-Nummern. Wenn beides zusammenkommt, entstehen flotte Stücke wie „Shadows Of Your Dreams“.

Mit einer Stunde Spielzeit bei neun Liedern ist klar, dass INFINITE HORIZON gerne ausladende Songs schreiben, was zum Genre passt. Klassische Strophe-Refrain-Strophe-Schemata finden sich selten; Soli und instrumentale Zwischenparts lockern den Sound auf. Sänger Marc M. Lemler verfügt über ein melodisches, leicht raues Organ, das zwischen Andy Kuntz (VANDEN PLAS), Tom S. Englund (EVERGREY) und Andy B. Franck (BRAINSTORM) pendelt.

Neben den Rockinstrumenten unterstützt ein Keyboard die Songs, das mal mit Streichern dezent im Hintergrund agiert, manchmal aber auch als Hammond-Orgel in bester DEEP-PURPLE-Manier in den Vordergrund drängt.

Hervorzuheben ist der Albumcloser „Mountain Tops“, der als elfminütiger Longtrack alle Register des Prog-Power-Kosmos zieht. Hier spielen INFINITE HORIZON ihre Stärken aus und liefern einen guten Überblick über ihr musikalisches Können.

„Metanoia“ zeigt eine reife Band

Mit „Metanoia“ haben INFINITE HORIZON ein gelungenes Album geschrieben, das eine zusammengewachsene und erfahrene Band präsentiert. Die Stücke sind durchweg hochwertig. Insgesamt entpuppt sich das Album als Grower, da es in den Songs viel zu entdecken gibt. Fans der genannten Bands oder des Genres sollten ein Ohr riskieren.

21.11.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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