Insense - Burn In Beautiful Fire

Review

Um es vorneweg klarzustellen: „Burn In Beautiful Fire“ ist kein schlechtes Album! Ich bin mit dem vierten Album des norwegischen Vierers INSENSE zwar alles andere als glücklich und werde gleich auch eine ganze Reihe von Gründen dafür aufzählen – aber aus objektiver Sicht gibt es tatsächlich nicht viel zu meckern.

Ich tu’s trotzdem: INSENSE wären gern so vertrackt wie MESHUGGAH oder wenigstens wie die Holländer von TEXTURES, trauen sich aber nicht (oder können sie es nicht?), so richtig auf die Kacke zu hauen. In den zehn Songs finden sich haufenweise polyrhythmische Ansätze, die aber viel zu schnell wieder auf den gleichen öden Vierviertel-Takt führen. Ich finde es durchaus beachtenswert, wie scheinbar leichtfüßig Schlagzeug und Rhythmusgitarre immer wieder lustige Triolen einfließen lassen – aber das reicht eben nicht, um mit den vermeintlichen Pionieren mitzuhalten.

Ich schätze aber auch, INSENSE wollen das gar nicht. Dafür höre ich viel zu deutlich die Orientierung am Metal-Markt heraus. Zeitweise können INSENSE nämlich auch mit diversen Metalcore-Kapellen mithalten, wenn es um so waaaahnsinnig emotionalen klaren Gesang geht. Auch die Musik STRAPPING YOUNG LADs scheint bei den Jungs auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein – auch wenn INSENSE den kreativen Wahnsinn SYLs nicht einmal ansatzweise erreichen.

Dazu kommen dann Texte, die in dieser Form – Achtung, Ironie! – sicher noch nie gehört wurden: „I don’t want to be in this place where I don’t belong“; „This life if overrated…“; „I don’t care to socialize today…“ Gähn. Geradezu symptomatisch ist die Zeile „This life is almost worthless…“, die den halbgaren und wenig mutigen Ansatz INSENSEs unterstreicht. Irgendwie haftet den Songs eher der Geruch des Künstlichen an als der der Kunst…

Wie schon gesagt: „Burn In Beautiful Fire“ ist ein technisch einwandfreies Album, das ordentlich fett produziert und ohne Zweifel unterhaltsam ist. Aber wenn mir mit MESHUGGAH, TEXTURES und STRAPPING YOUNG LAD auf Anhieb gleich drei Bands einfallen, die vergleichbare Musik auf deutlich höherem Niveau machen – wozu brauche ich dann INSENSE?

08.05.2011
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